So trainieren Chirurgen im Training Lab von MED-EL

Unsere Zentrale in Innsbruck birgt viele spannende Bereiche. Dort befinden sich echo-freie Kammern, in denen wir Klangsimulationen durchführen, Reinräume, in denen unsere Elektrodenträger sorgfältig in Handarbeit gefertigt werden, und Testräume, in denen wir unsere Audioprozessoren unter harten Bedingungen auf Staubempfindlichkeit und Wasserdichtheit überprüfen.

Aber definitiv zu unseren Lieblingsorten gehört das Training Lab. Versteckt hinter einer Tür gleich rechts vom Empfang, ist es mit hochmoderner Ausrüstung ausgestattet – von chirurgischen Robotern wie HEARO bis hin zu Bohrstationen, an denen Chirurg*innen ihre Fähigkeiten verfeinern können.

Etwa 60 Mal im Jahr besuchen HNO-Chirurg*innen aus der ganzen Welt das Training Lab, um praktische Erfahrungen mit dem breiten Sortiment an Hörlösungen von MED-EL zu sammeln. Dabei nutzen sie künstliche 3D-gedruckte Schläfenknochen – den Bereich des Schädels hinter dem Ohr – um das Einsetzen von Cochlea-Implantaten bis hin zur BONEBRIDGE  zu üben. Dieser praxisnahe Ansatz unterstützt Chirurg*innen dabei, gut trainiert zu sein und stets mit den neuesten chirurgischen Techniken für MED-EL-Hörimplantate vertraut zu sein.

Ein hochmodernes Labor

Auf den ersten Blick erinnert das Labor samt Ausstattung an ein Science-Fiction-Film. Es gibt sieben Stationen, jede ausgestattet mit High-Tech-Mikroskopen sowie sämtlichen chirurgischen Werkzeugen, die zum Beispiel zum Üben des Bohrens benötigt werden. Über jeder Station befindet sich ein Bildschirm, der es Chirurg*innen ermöglicht, ihr Vorgehen zu verfolgen. Ebenso können die anderen Teilnehmer*innen dies sehen und davon lernen.

Weiche und flexible Elektroden

Der Elektrodenträger ist der schmale „Anhang“ des Cochlea-Implantats, der in die Cochlea eingeführt wird. Er fungiert dabei als eine Art Brücke zwischen Natur und Technologie. Durch die Elektrode werden in der Cochlea die Nervenzellen, die für die Verarbeitung von Geräuschen verantwortlich sind, durch Schallsignale stimuliert. Anschließend werden die elektrischen Impulse über den Hörnerv an das Gehirn weitergeleitet. MED-EL hat dafür sehr weiche und unterschiedliche lange Elektroden entwickelt. Dies ermöglicht es, die gesamte Cochlea für ein möglichst naturgetreues Hören zu stimulieren, während gleichzeitig die empfindlichen Strukturen des Innenohrs erhalten bleiben.

Im chirurgischen Labor können Chirurg*innen üben, Elektroden in Cochlea-Modelle einzusetzen. Wie bei vielen anderen Dingen auch, macht Übung den Meister. Daher ist die Möglichkeit, dies immer wieder in einer kontrollierten Umgebung zu trainieren, von unschätzbarem Wert.

Trainieren unter realistischen Bedingungen

Dank 3D-gedruckter Schläfenknochen können Besucher*innen des Trainingslabors mit echtem Equipment bohren. Chirurg*innen verwenden diese realistischen Modelle, um mit allen Arten von Hörlösungen zu üben – einschließlich BONEBRIDGE, VIBRANT SOUNDBRIDGE und Cochlea-Implantaten.

Insgesamt ermöglicht uns das Training Lab, HNO-Chirurg*innen und andere Hörprofis zu optimal zu unterstützen, damit Implantatempfänger*innen von einer möglichst sicheren OP und dem bestmöglichen Hörerfolg profitieren können.

Möchten Sie weitere spannende Einblicke hinter die Kulissen von MED-EL erhalten? Spezialistinnen aus der MED-EL Fertigung erzählen von ihrem Arbeitsalltag.