Gastartikel

Hineingeboren in eine Musikerfamilie: Die Geschichte von Charlies Cochleaimplantat

Noch bevor Charlie drei Jahre alt war, verlor er sein Gehör und erhielt kurz darauf ein Cochleaimplantat und davon gleich zwei. Für seine Eltern, die als Musiker mit dem Carducci Quartet durch die ganze Welt reisen, kam sein Gehörverlust völlig überraschend. Im letzten Jahr begann Charlies Sehvermögen schlechter zu werden, und Ärzte diagnostizierten bei ihm eine Krankheit, die letztendlich zu seiner vollständigen Erblindung führen wird. Seine Mutter Emma ist dankbar, dass die „Cochleaimplantate Charlie einen seiner Sinne zurückgegeben haben!“

Aber die Taubstummheit hindert Charlies keineswegs, seiner Musikleidenschaft nachzugehen. Wir haben sein Talent an der Geige und am Klavier im Rahmen unseres Facebook-Wettbewerbs zur Teilnahme an den Beats of Cochlea 2017 kennengelernt. Charlie berichtet darüber, was ihn an der Musik – und am Leben – fasziniert!

 

Gestatten: Charlie!

Ich heiße Charlie und bin 10 Jahre alt. Ich liebe alle möglichen Sportarten und trainiere aktuell beim britischen Tennis-Team der Gehörlosen und nehme am Talentprogramm für Behindertenfußball der Football Association teil. Mein anderes Hobby ist die Musik, und ich spiele Geige, Klavier und Gitarre.

Zur Musik bin ich über meine Eltern gekommen, die beide professionelle Musiker sind. Sie spielen im einem Streichquartett, und ich wollte wie mein Vater Geige spielen. Musik ist für mich und meine Familie sehr wichtig. Eine von meinen Omas bringt mir das Klavierspielen bei und die andere unterrichtet mich in Geige und Musiktheorie. Ich besuche die Gloucester Academy of Music und spiele gern in Gruppen mit meinen Freunden und der Familie.

„Die Musik lehrt einen, hart zu arbeiten und dranzubleiben.“

Musik macht Menschen glücklich. Im letzten Jahr haben meine Schwester und ich ein Konzert gegeben und dabei so viel Geld eingenommen, dass wir Hühner für ein Dorf in Afrika kaufen konnten. Die Musik lehrt einen außerdem, hart zu arbeiten und dranzubleiben. Manchmal kann es frustrierend sein, wenn ich in der falschen Tonhöhe spiele, ohne es zu merken. Mein Gehör wird allmählich besser, aber ich muss mich viel mehr konzentrieren als meine Schwester!Da sind Klavier und Gitarre manchmal leichter, weil ich nicht in der falschen Tonlage spielen kann.

„Ich mag die Musik wegen der Bilder, die dabei entstehen.“

Musik spielt eine große Rolle in unserer Familie. Manchmal spielen ich, meine Mutter, mein Vater und meine Schwester im Quartett. Das macht Spaß. Sie sind zwar viel weiter als ich, aber ich kann eine Menge von ihnen lernen. Ich mag die Musik wegen der Bilder, die dabei in meinem Kopf entstehen. Ich denke mir dann passend zur Musik eine Geschichte aus, um die es gehen könnte. Meine Implantate helfen mir, die Töne zu hören, die ich produziere, und besonders gern höre ich den Sound eines Vibrato auf der Violine.Ich höre ganz unterschiedliche Arten von Musik, vor allem Jazz, und bin unentwegt am Singen.

„Vor den Implantaten konnten mich die Leute nicht richtig verstehen.“

Meine Mutter sagt, dass ich viel besser spreche, seit ich meine Implantate habe. Früher konnten mich die Leute nicht richtig verstehen. Aber im letzten Jahr habe ich eine Rede im Unterhaus des britischen Parlaments gehalten und dafür einen Preis bekommen.Meine Eltern haben tatsächlich geweint, aber vor Freude.

Ich war total aufgeregt, als ich erfuhr, dass ich einen Teilnehmerplatz beim Festival Beats of Cochlea gewonnen habe. Eigentlich hatte mich meine Mutter nur angerufen und gefragt: „Möchtest du an diesem Wettbewerb teilnehmen und eine Reise nach Polen gewinnen?“ Und ich antwortete: „Klar, mache ich.“ Als wir dann nach Hause kamen, begann ich wie wild zu üben, und dann habe ich das Video gemacht. Meine Mutter erfuhr, dass ich gewonnen hatte und begann zu weinen – sie war richtig glücklich. Ich konnte es kaum erwarten, die anderen Musiker aus aller Welt kennenzulernen und vor ihnen zu spielen. Beats of Cochlea hat echt Spaß gemacht, und ich habe viel gelernt. Das ist eine tolle Erfahrung. Ich habe sogar ein paar neue Freunde gefunden, obwohl wir gar nicht dieselbe Sprache sprechen, was witzig ist, wir haben einander einfach zum Lachen gebracht.Meine Freunde zu Hause wussten, wo ich war, und waren wohl auch ein bisschen neidisch, dass ich eine Woche nicht zur Schule musste!

Wenn ich groß bin, möchte ich Musiker werden, oder Sportler, oder vielleicht auch Kommissar!

 

Danke Charlie!

 

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