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Mehrfach versorgt – Der lange Weg zu zwei Mittelohrimplantaten UND einem CI

Zunächst möchte ich mich vorstellen: Mein Name ist Manon Wamhof, ich bin 49 Jahre alt und Mutter von drei Kindern. Zu meinen Hobbys zählt neben Motorradfahren, Handarbeiten, Schwimmen auch die Musik. Seit meinem neunten Lebensjahr bin ich aktive Musikerin. In meinem Verein, dem Instrumental Musikverein Neuenkirchen, bin ich Posaunistin.

 

Mein Weg zur Vibrant Soundbridge

In meiner Familie mütterlicherseits ist eine Innenohrschwerhörigkeit bekannt. Bei mir fiel in der Lehre sehr schnell auf, dass ich ein Problem mit dem Hören hatte. Also machte ich, gerade volljährig geworden, einen Termin in der Uniklinik Münster und wurde von dort auch mit Hörgeräten versorgt Es waren die Geräte, die man wie ein Radio lauter und leiser drehen konnte – eine Differenzierung gab es nicht. Leider kam ich damit nicht zurecht und trug sie nicht. Das war 1987- ich war gerade volljährig geworden.

Anfang 2002 suchte ich den Weg zum Hörgeräteakustiker der mich einige Geräte ausprobieren ließ. Das war ein ganz neues und tolles Erlebnis für mich. Dieser Weg wurde aber jäh beendet, weil sich meine Gehörgänge von den Ohrpassstücken entzündeten… Aber es fand sich eine Lösung: Das Mittelohrimplantatsystem „Vibrant Soundbridge“:

2002 wurden mir in der Medizinischen Hochschule Hannover zwei VSBs eingesetzt. Plötzlich konnte ich wieder aktiv am Leben teilnehmen und auch Musik machen. Überall hörte ich etwas Neues – Geräusche, die mir „abhanden“ gekommen waren. Von diesem Zeitpunkt an konnte ich ein (fast) ganz normales Leben führen – MEIN Leben.

 

Neue Prozessoren, neue Probleme und erste Schritte zur CI-Versorgung

Im April 2014 bekam ich neue Prozessoren für meine Soundbridge-Implantate. Damit fing alles wieder von vorne an. Nur noch schlimmer… Ich hörte, dass andere Personen mit mir sprachen, verstand aber nicht worüber.  Also fuhr ich erneut nach Hannover und klagte mein Leid. Richtig helfen konnte man mir aber dort nicht.

Nach einiger Zeit eigener Internetrecherchen kam ich schnell auf die Idee einer CI-Versorgung. In Hannover erhielt ich als Antwort auf meine Frage nach dem CI, dass meine Hörkurve dafür noch zu gut sei.

Ich fühlte mich unverstanden, hatte ich doch mittlerweile große berufliche Probleme –  Besprechungen waren für mich unmöglich geworden, Kundengespräche ebenso. Es war ein Wunder, dass ich noch nicht gekündigt worden war.

Aufgeben gab es für mich nicht. Ich suchte nach Hilfe. Auf dem Weg dorthin machte ich Bekanntschaft mit dem Schwerhörigenverband. Dort lernte ich jemanden kennen, der in der gleichen Situation war wie ich, aber zu diesem Zeitpunkt bereits mit CI versorgt war. Es fiel mir bei unserem Treffen auf, dass er sich in der Kneipe trotz des Lärms um uns herum völlig entspannt zurücklehnte und die Bedienung ohne Probleme verstand. Das wollte ich auch.

Als Erstes nahm ich an einem CI-Seminar teil. Nach den drei Seminartagen befürwortete man meine CI Versorgung und nahm mir sowohl die Angst als auch die Euphorie vor diesem Schritt.

 

Von Pontius zu Pilatus

Ich wurde erneut in Hannover vorstellig. Dort sagte man mir erneut, dass ich noch nicht soweit sei, ein CI zu tragen. Um mein Gehör zu „schonen“, sollte ich keine Musik mehr machen. Schweren Herzens hängte ich meine Posaune für unbestimmte Zeit an den Nagel –  in der Hoffnung, irgendwann wieder spielen zu dürfen.

Nach etlichen Anfragen an deutsche CI-Zentren war Mannheim die einzige Klinik, die eine OP befürwortete. Vor einer Zusage dort wollte ich aber noch ein letztes Mal nach Hannover schreiben, da diese Klinik meinem Heimatort am nächsten liegt.

In meiner mail an die Hannoversche Klinik stellte ich unmissverständlich klar, dass etwas geschehen muss, damit ich meinen Arbeitsplatz behalten kann.

Doppelt genäht hält besser – zur VSB noch ein CI

Diesmal bekam ich positive Nachrichten, ich sollte mich nochmals vorstellen, bevor die Ärzte eine Empfehlung für das CI abgeben wollten. Dann ging alles sehr schnell. Nach fast eineinhalb Jahren hielt ich im November 2015 die Zusage der Kostenübernahme von meiner Krankenkasse in Händen. Ich konnte es kaum fassen. Allerdings machten sich jetzt die ersten Bedenken breit. Wie würde ich nach der OP hören?

Anfang Dezember 2015 war es soweit, ich kam in den OP. Man wollte mir nicht nur ein CI einsetzen, nein –  meine Soundbridge sollte bleiben und ich würde mit beiden Geräten hören. Eine spannende Sache, weil niemand wusste, wie es sein würde. Für den Hersteller MED-EL war ich  die Erste, die mit Soundbridge UND CI in einem Ohr versorgt sein würde.

Im Januar 2016 erfolgte die Anpassung im Hörzentrum. Eine sehr aufregende Woche für mich mit vielen Höreindrücken. Das ergreifendste war, als ich nach der Woche zu Hause auf meinem Bett saß und das allererste Mal meinen Wecker ticken hörte.

 

Aus vielen Tälern in neue „Hör- und Lebenshöhen“…

In den Wochen darauf wurde mir täglich bewusst, wie viel ich schon nicht mehr von meiner Umwelt und meinen Mitmenschen mitbekommen, bzw. verstanden hatte.

Um meinen Job mache ich mir auch keine Sorgen mehr, ich bin um einiges entspannter geworden. Den Besprechungen kann ich wieder folgen, sogar Diskussionen mit meinem Chef sind möglich, auch wenn er ein paar Meter entfernt steht. Das wäre vor meinem „Blechohr“ niemals möglich gewesen.

Noch ist die Einstellung mit meinem CI nicht beendet. Ich freue mich also auf die kommende spannende Zeit, die noch vor mir liegt. Eines ist gewiss, ich würde es jederzeit wieder machen lassen und freue mich schon heute darauf, einmal bilateral mit CI versorgt zu sein, um die neuen Höreindrücke auch in „stereo“ zu hören.

Im Nachhinein betrachtet hat sich mein Kampf um das CI gelohnt. Persönlich finde ich es sehr schade, dass man überhaupt darum kämpfen muss. Es war ein Weg mit sehr vielen Tiefen, die jetzt durch mein CI in Höhen verwandelt werden.

 

Manon Wamhof

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