Wenn Musikhören nicht (mehr) selbstverständlich ist
Am 21. Juni wird der Tag der Musik gefeiert, doch 1,5 Milliarden Menschen weltweit können aufgrund eines Hörverlusts diesen Genuss oft nicht erleben. Dabei ermöglichen moderne Hörimplantat-Systeme in vielen Fällen das Hören wieder – selbst wenn das stärkste Hörgeräte nicht mehr ausreicht.
Wussten Sie schon, dass am 21. Juni der Tag der Musik ist? Egal, ob man morgens unter der Dusche singt oder der Lieblingssong im Radio läuft – Musik bereichert unser Leben. Doch für viele Menschen mit Hörverlust ist dieser Genuss stark eingeschränkt. Laut WHO sind rund 1,5 Milliarden Menschen weltweit von Hörverlust betroffen. Leider ist das Wissen über die Behandlungsmöglichkeiten, insbesondere wenn Hörgeräte nicht mehr ausreichen, noch wenig verbreitet. Ein Blick auf das Beispiel von Markus Zoitl zeigt, was moderne Hörimplantate leisten können.
Herr Zoitl, Sie waren eigentlich mit einem ausgezeichneten Gehör gesegnet. Doch das änderte sich von heute auf morgen als Sie feststellten, dass Ihr Hören nicht wie gewohnt funktionierte.
Markus Zoitl: „Beim HNO-Arzt haben wir gleich einen Hörtest gemacht, der leider schon angezeigt hat, dass ich an einem Hörverlust leide. Nach weiteren Untersuchungen kristallisierte sich eine Schalleitungsschwerhörigkeit heraus und das war am Anfang ein großer Schock für mich. Ich war zu dieser Zeit am Höhepunkt meiner beruflichen Laufbahn angekommen und hatte wirklich Existenzängste und wusste nicht, wie meine berufliche Zukunft aussehen soll.“
„Die MED-EL Ingenieure tüftelten mit mir direkt an der großen Wäldner-Orgel stundenlang an der Feineinstellung. Meine Arbeit ist laut, und die Einstellung muss in allen Lautstärken optimal sein.“
So ähnlich muss es auch Ludwig van Beethoven vor über 200 Jahren gegangen sein. Der Komponist behalf sich schließlich, indem er auf einen Taktstock biss, den er an seinem Flügel befestigt hatte. So entstand eine sogenannte Knochenleitung. Eine bis heute gängige Therapiemethode in der modernen Medizintechnik. Wie hat Ihnen dieses Prinzip geholfen?
Markus Zoitl: „Die Ärzte empfahlen mir ausdrücklich ein Knochenleitungsimplantat – sie haben mir versprochen, dass der Klang natürlich bleibt, was für meinen Beruf sehr wichtig ist, und im November 2018 wurde ich mit dem Hörimplantat versorgt.“
Können Sie Ihren Beruf als Orgelbauer und Intonateur tatsächlich wieder ausüben?
Markus Zoitl: „Natürlich war den Medizinern, den Technikern und auch mir bewusst, dass ich durch meine Tätigkeit dieses Hörimplantat wirklich an seine Grenzen bringen würde. Daher haben wir an der Orgel selbst verschiedenste Messungen durchgeführt, wir haben das Implantat für mich und meinen Beruf ganz genau eingerichtet und ich kann seitdem wirklich sehr gut arbeiten.“
Herr Professor Burkard Schwab, Sie sind Chefarzt der Helios-HNO-Klinik Hildesheim und haben nicht nur Medizin, sondern auch Kirchenmusik studiert. Mit den heutigen Möglichkeiten der modernen Medizintechnik hätte selbst Ludwig van Beethoven wahrscheinlich wieder hören können. Was raten Sie Menschen mit Hörverlust?
Prof. Schwab: „Je nach Schwere des Hörverlusts, empfiehlt sich meistens im ersten Schritt ein konventionelles Hörgerät. Es basiert auf dem Prinzip der Verstärkung – ähnlich wie ein kleiner Lautsprecher. Es wird einfach nur der Ton lauter angeboten. Sollte auch das stärkste Hörgerät nicht mehr helfen, wird der Arzt in der Regel ein Hörimplantat empfehlen. Ein sogenanntes Mittelohrimplantat versetzt beispielsweise das Mittelohr direkt in Schwingung. Die höchste Stufe wäre das Cochlea-Implantat, was letztendlich die Funktion des Innenohres ersetzt, indem dort eine kleine Elektrode eingebracht wird und dort den Hörnerven dann direkt reizt.“
Man muss also keine Angst vor Hörhilfen haben! Was sollten den Menschen tun, die feststellen, dass sie selbst oder ihre Angehörigen nicht mehr gut hören?
Prof. Schwab: „Auf alle Fälle sollte eine Abklärung beim HNO-Facharzt erfolgen, er kann das Ausmaß der Hörstörung festlegen und auch empfehlen, welche Schritte als nächstes sinnvoll sind. Egal, welche Hörhilfe im individuellen Fall zum Einsatz kommt – Betroffene brauchen keine Angst haben. Sie können danach wieder aktiver am Leben und auch am Musikhören teilnehmen. Das bedeutet eine unglaubliche Steigerung der Lebensqualität.
Wenn Hörgeräte nicht mehr helfen
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Heather Burgbacher
Juni 25, 2024
Vielen Dank, dass Sie Ihre Erfahrungen geteilt haben. Das macht Mut. Ich trage seit 2 Wochen ein CI und hoffe sehr, dass ich meine verloren gegangene Welt der Musik wieder entdecken kann. Ich habe über 40 jahre lang Orgel in den Evang. Gottesdiensten hier am Ort gespielt. Klavierspielen, Singen, Querflöte spielen und Musik hören sind alles Dinge die ich so vermisse. Ich freue mich sehr, dass es Techniker gibt die sich die Zeit genommen haben mit Ihnen eine Feineinstellung vorzunehmen. Ich hoffe, dass ich in der Reha auch ein Musiktherapeut/Techniker antreffe der mit mir an eine Feineinnstellung herum feilen kann. Ihnen noch alles Gute.
MED-EL
Juni 25, 2024
Sehr geehrte Frau Burgbacher, vielen Dank, dass Sie Ihre Erfahrungen mit uns teilen. Musik ist ein so wichtiger Teil des Lebens, und wir können gut nachvollziehen, wie sehr Sie das Klavierspielen, Singen, Querflöte spielen und die Orgelmusik vermissen. Wir wünschen Ihnen von Herzen, dass Sie in der Reha ebenfalls auf engagierte Musiktherapeuten und Techniker treffen, die Ihnen helfen können, Ihre Feineinstellung weiter zu verbessern und somit Ihre verlorengegangene Welt der Musik wieder zu entdecken. Alles Gute und weiterhin viel Erfolg auf Ihrem Weg! Ihr MED-EL Team
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