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Fünf Tipps zur erfolgreichen Frühförderung

Ihr Neugeborenes oder Kleinkind hat gerade die Diagnose „Hörverlust“ bekommen. Nun lautet der Vorschlag, dass mehrmals pro Monat jemand zur Ihnen nach Hause kommt, um mit Ihnen und Ihrem Baby eine Sprachtherapie zu beginnen. Man nennt das Frühförderung.

Dass ein Therapeut so in ihre Privatsphäre eindringen soll, ist nicht ganz leicht, zumal Sie eventuell noch an der Diagnose für Ihr Kind zu knabbern haben. Aber auch wenn es auf den ersten Blick gewöhnungsbedürftig scheint, können Sie bei erfolgreicher Durchführung selbst zum optimalen Lehrer für Ihr Kind werden. Im Folgenden finden Sie ein paar Hinweise, wie Sie und Ihre Familie das Frühförderungsprogramm zum Erfolg führen.

 

1. Klopf-Klopf… Wer da?

Nutzen Sie das erste Treffen mit dem Therapeuten, um ihn nach seiner Berufserfahrung zu fragen. Wie lange ist er schon in diesem Bereich tätig? Mit welcher Art von Kindern hat er Erfahrung? Bitten Sie ihn, Ihnen das Cochleaimplantat bzw. die Hörhilfe Ihres Kindes und die Art seines Hörverlusts zu erläutern. Vielleicht haben Sie ja im Gespräch mit dem Audiologen nicht alles mitbekommen, und eine Erklärung mit anderen Worten kann oft hilfreich sein. Wenn der Therapeut diese grundlegenden Dinge nicht verständlich erklären kann, sollten Sie sich vielleicht jemanden suchen, der mehr Erfahrung mit Kindern wie dem Ihren hat.

 

2. Bloß keinen Stress

Bei Ihnen kann man nicht vom Boden essen? Egal! Es wird nicht das erste und auch nicht das letzte Haus mit Krümeln zwischen den Sofakissen oder Honig auf dem Frühstückstisch sein, das der Therapeut besucht. Er kommt nicht, um Ihre Lebensweise zu bewerten. Ihn interessiert nur, wie die Kommunikation zwischen Ihnen und Ihrem Kind funktioniert. Sie werden sich nicht auf die Sitzung konzentrieren können, wenn Sie darüber nachgrübeln, wann Sie das letzte Mal Staub gewischt haben.

 

3. Nutzen Sie jede Gelegenheit

In der Frühförderung konzentriert man sich heute zunehmend auf „routinemäßiges“ oder „familienorientiertes“ Lernen. Das bedeutet, dass der Therapeut, statt Lehrmaterialien und einen festen Stundenplan mitzubringen, versucht, Dinge aus dem Alltag in die Therapie einzubauen. Das kann alles sein: Wäsche abnehmen, zu Mittag essen, Windeln wechseln oder draußen in der Sandkiste spielen.  Ganz gleich, was gerade auf dem Programm steht, alle routinemäßigen Tätigkeiten bieten eine Gelegenheit, um Sprache zu erlernen. Wirklich ALLES!

Wenn Kommunikation oder Hörstrategien in den täglichen Ablauf integriert werden, dann sollten sich genügend Gelegenheiten finden, um im Laufe des Tages zu üben. Zögern Sie nicht, dem Therapeuten zu erzählen, welche Tätigkeiten problemlos verliefen und womit sich Ihr Kind besonders schwer getan hat. Sie können dann gemeinsam nach Lösungen suchen. Wenn der Therapeut den natürlichen Tagesablauf von sich aus nicht nutzt, dann schlagen Sie ihm das vor!

 

4. Ehrlich währt am längsten

Seien Sie dem Therapeuten gegenüber ehrlich. Wenn Sie in der Woche keine der von ihm vorgeschlagenen Übungen gemacht haben, dann versuchen Sie nicht, das zu vertuschen. Sprechen Sie lieber darüber, warum nicht. Es ist wichtig zu klären, weshalb etwas nicht funktioniert hat, damit man es ändern kann. Vielleicht hat Ihr Kind in dieser Woche sein Cochleaimplantat nicht regelmäßig getragen, oder Sie haben den Eindruck, dass Ihr Kind es nicht braucht. Dann lassen Sie Ihren Therapeuten darüber nicht im Unklaren! Eine Lösung kann nur gefunden werden, wenn man offen zueinander ist. Es bringt nichts, irgendjemandem nach dem Mund zu reden.

 

5. Auch Sie sind Experte

In dieser Phase der Früherziehung sollte der Therapeut mit Ihnen auf Augenhöhe zusammenarbeiten. Er ist der Profi, aber in Bezug auf Ihr Kind sind SIE der Experte. Wenn etwas nicht funktioniert oder anders besser funktionieren könnte, sollten Sie das selbstbewusst vorschlagen. Der Therapeut kennt vielleicht den nächsten Entwicklungsschritt oder den theoretischen Unterbau einer Lernstrategie, aber keiner kennt Ihr Kind besser als Sie. Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl, und passen Sie den Plan an!

 

Möchten Sie mehr über die Arbeit mit einem Therapeuten erfahren?Dann lesen Sie unsere 10 Tipps für die CI-Therapiesitzung.

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