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Altersbedingter Hörverlust und die gesundheitlichen Folgen

27Die Fälle von altersbedingtem Hörverlust nehmen stetig zu und im Durchschnitt dauert es 7-10 Jahre, bis die Betroffenen beginnen, sich nach Hilfe umzusehen.

Ein schlechtes Gehör kann viele Bereiche des Lebens beeinträchtigen. Wer an einem altersbedingten Hörverlust leidet, verlässt sich zunehmend auf die Hilfe von Freunden und Familienangehörigen, nimmt seltener an Gruppenaktivitäten teil und geht weniger häufig zum Arzt als er müsste. Überraschenderweise merken die Betroffenen oft als letzte, wie stark der Hörverlust sie und ihre Familie beeinträchtigt.

Dabei ist ein Hörverlust behandelbar. Bleibt er allerdings unbehandelt, kann er, wie in diesem Beitrag aufgezeigt werden soll, sogar gesundheitliche Folgen haben.

Demenz

Wie Studien zeigen, gibt es eine Verbindung zwischen Hörverlust und Demenz.1

Natürlich heißt das nicht, dass jeder Mensch mit einem Hörverlust irgendwann dement wird. Aber es bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit einer späteren Demenz höher ist. Wissenschaftler untersuchen derzeit noch, ob die Anschaffung einer Hörhilfe oder eines Hörimplantats die Demenz verzögern oder sogar verhindern kann. Die Antwort steht noch nicht fest, aber es gibt erste Anzeichen dafür, dass dem tatsächlich so ist.2

Soziale Isolation und Depressionen

Eine andere Gefahr ist die Depression. Es ist nachvollziehbar, dass jemand, der nicht gut hört, in vielen Situationen wie gemeinschaftlichen Aktivitäten oder Familienzusammenkünften Schwierigkeiten mit der Kommunikation hat. Das kann zu einer Entfremdung von Familie und Freunden führen, was oft der erste Schritt in die soziale Isolation und (in vielen Fällen) in Richtung einer Depression ist.

Stürze

Es mag viele überraschen, aber ein Hörverlust erhöht auch das Risiko zu stürzen.3 Wissenschaftler haben bislang drei mögliche Gründe hierfür ausgemacht:

  1. Gleichgewichtsprobleme könnten mit einem nachlassenden Gehör in Verbindung stehen.
  2. Der Hörverlust führt dazu, dass sich die Betroffenen ihrer Umgebung weniger bewusst sind und daher leichter stürzen.
  3. Er bedeutet außerdem, dass die Betroffenen mehr geistige Ressourcen auf den Versuch verwenden zu hören. Zu gehen und das Gleichgewicht zu halten, ist aber auch eine ziemlich starke geistige Anstrengung. Und manchmal ist es einfach zu viel, sich auf beides gleichzeitig zu konzentrieren.

Wenn entweder Punkt 2 oder 3 zutrifft, könnte die Anschaffung einer Hörhilfe oder eines Hörimplantats die Gefahr eines Sturzes mindern.

Körperliche Fitness

Ein Hörverlust bedeutet oft, dass die Betroffenen körperlich weniger aktiv sind.4Ein gemäßigter bis schwerer Hörverlust geht mit einem jeweils geringeren Maß an körperlicher Betätigung einher. Das könnte daran liegen, dass der Betroffene lieber zu Hause bleibt (siehe das Argument oben zur sozialen Isolation und Depression) und allgemein eher bewegungsarmen Aktivitäten wie Lesen oder Fernsehen nachgeht.5

Wie Sie Abhilfe schaffen

Wie bereits erwähnt, können Hörhilfen und Implantate Betroffenen im Umgang mit diesen Auswirkungen helfen.

Lesen Sie diese faszinierenden Berichte von Menschen, deren Leben sich dank eines MED-EL Cochleaimplantats komplett verändert hat:

  • Bericht: Joe Long erhielt sein Cochleaimplantat im Alter von 83. „Es ist einfach nur schön“, sagt seine Frau.
  • Video: Don steht seit Einsetzen des Cochleaimplantats „wieder mitten im Leben, aus dem er sich schon fast verabschiedet hatte“.
  • Video: Drei Berichte von drei älteren Menschen, die sich für ein Cochleaimplantat entschieden haben.

Ist die Frage der Eignung einmal geklärt, ist die Implantation selbst ein Routineeingriff, für den es keine Altersbeschränkung gibt.6. Einige Träger waren schon über 90, als sie ihr Hörimplantat bekamen. Bekannte Chirurgen ließen hierzu schon verlauten: „Alter allein sollte keine Kontraindikation sein, wenn es darum geht, die Eignung für diese lebensverändernde Technologie zu prüfen.“7

Wenn Sie also jemanden kennen, der besser hören könnte, dann geben Sie diese Informationen an ihn weiter. Sie könnten ihm bei mehr als nur dem Hören helfen!

Referenzen:

  1. Lin et al. (2013). Hearing Loss and Cognitive Decline in Older Adults. JAMA Intern Med, 1-7
  2. Mosnier et al. (2015) Improvement of Cognitive Function After Cochlear Implantation in Elderly Patients. JAMA Otolaryngol Head Neck Surg
  3. Lin, F.R., Ferrucci, L. (2012). Hearing loss and falls among older adults in the United States. Arch Intern Med, 172(4):369-371
  4. Kamil, R.J., Li, L., Lin, F.R. (2014). Association between hearing impairment and frailty in older adults. J Am Geriatr Soc, 62(6):1186-8
  5. Gispen et al. (2014). Association between hearing impairment and lower levels of physical activity in older adults. J Am Geriatr Soc, 62(8): 1427-33
  6. Coelho et al. (2009). Cochlear implantation is associated with minimal anesthetic risk in the elderly. Laryngoscope, 119(2): 355-8.
  7. Cosetti, M.K., Lalwani, A.K. (2015). Is cochlear implantation safe and effective in the elderly? Laryngoscope, 125(6):1279-81

MED-EL

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