Tipps & Tricks

So telefonieren Sie leichter mit Ihrem Cochlea-Implantat

Telefongespräche sind eine der herausforderndsten Hörsituationen: keine visuellen Hinweise, unbekannte Sprecher und manchmal auch noch eine schlechte Verbindung. Dennoch haben Studien gezeigt, dass viele CI-Nutzer nach ihrer Implantation deutlich häufiger zum Telefonhörer oder Smartphone greifen. Daher wollen wir Ihnen an dieser Stelle ein paar Tipps mit auf den Weg geben, wie Sie das Telefonieren üben können.

So können Sie Telefonieren üben

Beginnen Sie das Üben einfacher Telefongespräche am besten mit Freunden oder Familienmitgliedern. Sie profitieren von vielen Vorteilen:

  • Sie stärken Ihr Selbstvertrauen und Sie können das Zuhören in einem klar definierten Rahmen üben.
  • Sie können sich ein Repertoire an sogenannten Reparaturstrategien für Gespräche aneignen und diese üben.
  • Sie stärken Sie Ihr Durchsetzungsvermögen.

Die folgende Liste dient als Leitfaden für den Aufbau Ihres Hörtrainings. Sie beginnt mit den einfachsten und endet mit den schwierigsten Übungen. Wählen Sie zudem Themen aus, die Sie interessieren und relevant sind, damit das Training interessant bleibt und Spaß macht. Starten Sie Ihr Training gemeinsam mit einem Familienmitglied oder Freunden. Sie könnten zum Beispiel mit den folgenden Aufgabenstellungen beginnen:

  1. Begrüßen und Verabschieden
  2. Einfache Fragen: Fragen Sie Ihren Gesprächspartner einfache Ja/Nein-Fragen. Ihr Telefonpartner antwortet entweder „Ja, ja“ oder „Nein„. Die beiden Antworten sollten sich in Länge und Tonhöhe unterscheiden. Die Fragen, die Sie stellen, können vielfältig sein. Zum Beispiel Warst du heute bei der Arbeit? Ihr Telefonpartner antwortet entweder „Ja, ja“ oder „Nein„. Magst du Schokoladenkuchen? Ihr Telefonpartner antwortet entweder „Ja, ja“ oder „Nein„.
  3. Kurze, einfache Dialoge: Bereiten Sie einen Dialog schriftlich vor. Üben Sie diesen dann am Telefon und folgen Sie während des Zuhörens den Antworten Ihres Gesprächpartners im Text.
  4. Beantworten Sie einfache Ja/Nein-Fragen zu einem vorgegebenen Thema, zum Beispiel einem gemeinsamen Kinoabend: Wirst du mit dem Zug fahren
  5. Beantworten Sie Entweder/Oder-Fragen, zum Beispiel Wirst du mit dem Bus oder dem Zug fahren?
  6. Beantworten Sie geschlossene Fragen, etwa An welchem Tag sollen wir ins Kino gehen?
  7. Beantworten Sie offene Fragen, die einen Hinweis enthalten, zum Beispiel Wo sollen wir uns treffen?
  8. Auch das Vereinbaren von Terminen oder telefonische Anfragen können Sie mit Ihrem Telefonpartner üben.
  9. Üben Sie eine Reihe von Reperaturstrategien:
    • Bitten Sie darum, dass das Gesagt wiederholt wird: Kannst du das bitte wiederholen?
    • Bitten Sie um Neuformulierung des Satzes: Kannst du das bitte nochmal anders formulieren?
    • Bitten Sie den Sprecher, den Satz zu vereinfachen: Kannst du das bitte nochmal mit einem kürzeren Satz wiederholen?
    • Überprüfen Sie, ob Sie das Gesagte richtig verstanden haben, indem Sie es wiederholen. Hast du gesagt, du warst im Zoo?
    • Bitten Sie den Kommunikationspartner, seine Sprechweise anzupassen (z.B. langsamer oder lauter zu sprechen).
    • Wiederholen Sie das Gesagte, um die gehörte Information zu bestätigen.

Erhöhen Sie langsam die Komplexität Ihrer Gespräche, indem Sie beispielsweise mit vorbereiteten Sätzen beginnen und sich schrittweise zu offenen Gesprächen vorarbeiten.

Ich hatte bald Erfolg beim Telefonieren, weil ich es wirklich wollte und regelmäßig übte. Ich übte mit der Telespule, mit dem direkten Audioeingangskabel und in verschiedenen Hörumgebungen und probierte unterschiedliche Streaming-Technologien aus. Tägliches Üben ist der Schlüssel zum Erfolg!

Keri

CI-Trägerin

Planen Sie wenn möglich voraus, um Ihre Anrufe möglichst effektiv zu gestalten. Hier finden Sie einige Tipps dafür:

  • Notieren Sie sich vor dem Telefonat, welche Informationen Sie benötigen und welche Fragen Sie stellen möchten.
  • Überlegen Sie, welche Themen vermutlich angesprochen, um sich auf mögliche Vokabeln und Fragen vorzubereiten.
  • Halten Sie Notizblock und Stift bereit, um Informationen aufzuschreiben.
  • Bereiten Sie eine kurze Vorstellung Ihrer Person vor, um über Ihren Hörverlust zu informieren und darauf hinzuweisen, dass sie wichtige Informationen möglicherweise wiederholen oder genauer erklären müssen.
  • Viele Firmen und Dienstleister bieten inzwischen die Möglichkeit an, dass vereinbarte Termine per SMS oder E-Mail bestätigt werden. Fragen Sie nach, ob dieser Service verfügbar ist.
  • Bitten Sie bei der Arbeit um Videomeetings, um zusätzliche visuelle Hinweise zu erhalten, und fragen Sie im Vorfeld nach der Agenda für das Meeting. So können Sie sich auf die Gesprächsthemen vorbereiten und der Diskussion einfacher folgen.
  • Üben Sie auch die Verwendung von externen Hörhilfen, wie beispielsweise einer Telespule, und probieren Sie aus, wo das Telefon am besten über dem Audioprozessor platziert wird.

Externe Hörhilfen können dabei helfen, das Sprachverständnis zu verbessern und die Höranstrengung zu reduzieren. Lassen Sie sich von Ihrem Audiologen- oder Hörspezialisten-Team beraten, welche externen Hörhilfen Ihnen bei der Telefonkommunikation helfen können. Üben Sie regelmäßig die Verwendung von und Verbindung mit den Hörhilfen. Das verschafft Sicherheit und Vertrauen in die Technologie im täglichen Umgang. Externe Hörhilfen umfassen unter anderem:

  • AudioLink
  • Telespule
  • direkter Audioeingang über Kabel
  • Bluetooth-Verbindung über Teleschlinge

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