Was ist Schallleitungshörverlust?
Hört sich manches verschwommen oder sehr weit weg an? Das kann ein Anzeichen von Schallleitungshörverlust sein. Was Innenohrschwerhörigkeit ist, haben wir Ihnen bereits vorgestellt. In diesem Beitrag erklären wir Ihnen alles rund um Schallleitungshörverlust sowie seine möglichen Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten.
Bevor wir Ihnen den Schallleitungshörverlust näher erklären, zeigt Ihnen das folgende Video noch einmal im Überblick, wie Hören funktioniert:
Bereit? Los geht’s!
Was ist Schallleitungshörverlust?
Schallleitungshörverlust entsteht durch Probleme mit dem Außen- oder Mittelohr, wodurch Schall nicht an die Cochlea weitergeleitet werden kann. Eine kurze Erklärung, wie Schall durch das Ohr geleitet wird: Zuerst passiert er das Außenohr und gelangt so zum Mittelohr. Nach dem Mittelohr trifft der Schall auf das Innenohr, wo er mittels Hörnerv an das Gehirn gesendet wird.
Schallleitungshörverlust bedeutet, dass der Schall auf seiner Reise durch das Mittelohr gestoppt wird. Das Außen- und das Innenohr kann bei Menschen mit Schallleitungshörverlust komplett gesund sein.
Menschen überbrücken diesen Hörverlust mit zahlreichen Lösungen wie Hörgeräten, Mittelohrimplantaten oder einem Knochenleitungsimplantat. In diesem hilfreichen Video über Schallleitungshörverlust erfahren Sie mehr.
Was führt zu Schallleitungshörverlust?
Es kann viele Ursachen für Schallleitungshörverlust geben: Infektionen, Verletzung des Trommelfells, Vererbung oder auch Kopftrauma. Schallleitungshörverlust kann dauerhaft oder vorübergehend sein – zum Beispiel durch eine Infektion, Wachs oder etwas, das das Ohr blockiert.
Wenn Schall vom Mittelohr ins Innenohr weitergeleitet wird, geschieht das durch 3 kleine Knochen, die auch Gehörknöchelchen genannt werden. Diese Knöchelchen – Hammer, Amboss und Steigbügel genannt – sind die kleinsten Knochen des gesamten menschlichen Körpers. Schallleitungshörverlust kann auch auftreten, wenn einer dieser Knochen geschädigt oder verhärtet ist und somit Schall daran hindert, weitergeleitet zu werden.
Wie hört sich das an?
Schallleitungshörverlust kann klingen, als hätte man den Stecker gezogen: Geräusche von außen können schwierig zu hören sein, aber andere Geräusche, wie die eigene Stimme oder das Kauen von Essen kann problemlos gehört werden. Man kann Schallleitungshörverlust simulieren, in dem man Ohrstöpsel trägt oder die Ohren mit den Fingern blockiert und laut redet.
Symptome:
Schallleitungshörverluste sind meist in einem niedrigen Tonbereich angesiedelt, nämlich bei 25 bis 65 Dezibel. Er kann schwer selbst zu diagnostizieren sein, da die Töne nicht verzerrt werden, sondern lediglich leiser, dumpfer oder ferner klingen. Es gibt viele Menschen, die mit Schallleitungshörverlust leben und ihn nicht bemerken oder nicht nach einer Behandlungsmöglichkeit suchen, obwohl es Hilfe gibt.
Welche Lösungen gibt es bei Schallleitungshörverlust?
Es gibt viele Möglichkeiten für Menschen mit Schallleitungshörverlust, um ihr Gehör wieder zu verbessern. Dazu zählen Hörgeräte und Hörimplantate wie die BONEBRIDGE. BONEBRIDGE ist ein Hörimplantat, das mit Knochenleitungstechnologie arbeitet, um das Mittelohr zu umgehen und so einer Person mit kombiniertem oder Schallleitungshörverlust oder einseitiger Taubheit das Hören zu ermöglichen. Der berühmte Komponist Ludwig van Beethoven war von Hörverlust betroffen und wandte seine eigene Knochenleitungsmethode an: einen Holzstab. Beethoven nahm ein Ende des Stabs zwischen seine Zähne und befestigte das andere Ende an seinem Klavier. Auf diese Weise konnte er die Schwingungen über seinen Mund hören und wusste, welche Noten er spielte. Das Hörimplantat BONEBRIDGE von MED-EL funktioniert auf eine ähnliche Art und Weise, jedoch ohne Stab. Stattdessen umgeht die BONEBRIDGE die Blockade im Mittelohr und sendet die Schwingungen durch den Schädelknochen, um so Schallsignale über die Cochlea an das Gehirn zu senden.
Ein ähnliches System wie die BONEBRIDGE wird auch bei ADHEAR angewendet. ADHEAR sendet auch Schwingungen über den Schädelknochen an das Innenohr. Aber anders als die BONEBRIDGE ist ADHEAR kein Implantat und es ist somit auch keine Operation nötig. ADHEAR wird einfach hinter das Ohr geklebt und kann so sofortiges Hören ermöglichen. Das ist besondern nützlich, wenn Sie nur vorübergehend von Schallleitungshörverlust betroffen sind.
Eine weitere effektive Lösung bei Schallleitungshörverlust ist das VIBRANT SOUNDBRIDGE Mittelohrimplantat-System. Wie der Name schon erahnen lässt, wird es im Mittelohr implantiert. Ein Teil des Implantats ist direkt mit den Gehörknöchelchen verbunden oder wird daneben platziert. Schwingungen werden verwendet, um Schallinformationen zu erzeugen, die an die Cochlea gesendet werden. Grundsätzlich kann die VIBRANT SOUNDBRIDGE jeden Knochen im Mittelohr ersetzen, der geschädigt ist oder nicht richtig funktioniert.
Weitere Informationen
Wenn Sie glauben, von Hörverlust betroffen zu sein, ist es am besten, mit einem Arzt oder Hörspezialisten zu sprechen, um Ihr Gehör zu testen und festzustellen, von welcher Art von Hörverlust Sie betroffen sind. Anschließend können die Optionen, die am besten für Sie geeignet sind, besprochen werden. Ihre nächstgelegene MED-EL Vertretung kann Ihnen dabei helfen, mit einem Hörspezialisten in Kontakt zu treten. Nähere Details dazu finden Sie hier!
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