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Die Erfolgsgeschichte von Erik H.

Interview mit Eriks Mutter vom November 2008:

MED-EL: Wie ist Erik ertaubt bzw. wie lange ist er schon gehörlos?

Frau H.: Eriks Gehörlosigkeit ist angeboren. Entdeckt wurde sie durch Zufall – an der Erlanger Univ.-Klinik bei einem Neugeborenenhörscreening. Die Ärzte konnten uns damals aber noch nicht sagen, wie schwerwiegend Eriks Hörverlust tatsächlich war.
Mit drei Monaten bekam Erik Hörgeräte, mit vier Monaten begann er mit der Frühförderung. Das war in Nürnberg, wo auch sog. lautsprachbegleitende Gebärden eingesetzt wurden. Durch diese Gesten hat er sich beteiligt und auch konzentriert zugehört.
Durch eine humangenetische Beratung nach einem Jahr wussten wir, dass es sich um einen isolierten, hochgradigen Hörverlust auf Grund einer Veränderung am Connexin 26-Gen, handelt.

MED-EL: Erik war damals ein Jahr alt – war diese Art der Frühförderung in Nürnberg für dieses Alter positiv?

Frau H.: In jedem Fall, ohne diese lautsprachbegleitenden Gebärden hätte Erik vermutlich auf Lautsprache nicht reagiert.

MED-EL: Fiel damals bereits die Entscheidung für ein CI oder ging es erstmal mit Hörgeräten weiter?

Frau H.: Die Univ.-Klinik Erlangen hat damals nicht selbst implantiert. Mittlerweile habe ich gelernt, dass Zentren, die nicht selbst implantieren, dies auch nicht unbedingt empfehlen. Uns wurde also mitgeteilt, dass Erik kein CI brauche, da er mit Hörgeräten auf Lautsprache reagiere.

MED-EL: Wie und wo kam es dann schließlich doch noch zum ersten CI?

Frau H.: Als Erik ungefähr 1 ¼ Jahre alt war, sind wir umgezogen. Dann war er sofort in Frankenthal.
Im Februar 2003 war Erik dann fast vier. Für mich war das Hören bei anderen, mit CI versorgten Kindern sehr beeindruckend. Wir waren uns deshalb sicher, dass ein CI das Hören für Erik verbessern würde.

MED-EL: Wo wurde Erik operiert?

Frau H.: Anfang Februar 2003 in Würzburg, da Würzburg bereits auf langjährige Erfahrungen mit MED-EL-Implantationen zurückgreifen konnte.

MED-EL: Warum haben Sie sich für MED-EL entschieden?

Frau H.: Durch Nachfragen kamen wir an die Telefonnummer eines Physikers in München, der Cochlea-Implantate und deren Zubehör wartet und repariert. Er gab uns einen neutralen Bericht zu allen Systemen. Auf Grund dieser und anderer Informationen entschieden wir uns für MED-EL. Ein wichtiger Faktor waren die längeren und flexibleren Elektrodenträger von MED-EL-Implantaten.

MED-EL: Wann erhielt Erik das zweite Implantat?

Frau H.: Im Januar 2007, ebenfalls in Würzburg, wurde auch das linke Ohr mit einem CI versorgt. Auf dem linken Ohr trägt Erik bereits den Audioprozessor OPUS 2, auf dem rechten noch den TEMPO+.

MED-EL: Welche Schule besucht Erik heute?

Frau H: Erik besucht eine Regelschule, die vierte Klasse der Carl-Bosch-Grundschule in Limburgerhof.

MED-EL: Und wie viele Kinder sind in der Klasse?

Frau H: Im Moment sind es 25.

MED-EL.: Frau H., herzlichen Dank für diese interessanten Informationen. Wir von MED-EL freuen uns, dass Erik so erfolgreich in eine Regelschule geht. Er hat mir schon zugesagt, dass er mir auch noch ein Interview gibt.

Interview vom November 2008 mit Eriks IF-Betreuerin, Frau Werner-Kreßmann (Hörgeschädigtenpädagogin):

MED-EL: Frau Werner-Kreßmann, Sie betreuen Erik in der Regelschule, wie erleben Sie ihn im Unterricht?

Frau Werner-Kreßmann: Erik wechselte mit Beginn der dritten Klasse an die Regelschule in Limburgerhof. Die Klassenlehrerin dort hat sich frühzeitig mit mir getroffen, damit wir einige Grundvoraussetzungen besprechen konnten, wie z.B. die Sitzordnung oder auch, worauf sie bei ihrer Sprache achten sollte. Wir vereinbarten, dass ich regelmäßig im Unterricht schaue, wie es läuft – auch in verschiedenen „Sozialformen“ wie Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit – und ihr Rückmeldung gebe, was mir auffällt.

Die Sitzordnung in klassischer „Reihenform“ war vorher aus meiner Sicht als Hörgeschädigtenpädagogin sehr ungünstig. Jetzt gibt es Gruppentische und auch eine Teilhufeisenform. Erik sitzt an einem Gruppentisch, hat aber den Blick so, dass er die ganze Klasse sehen kann, mit dem Fenster im Rücken. Die Lehrerin spricht sehr langsam und sehr deutlich. Sie achtet auch bei ihren Arbeitsblättern darauf, dass alles verständlich ist. Erik kann regelmäßig nachfragen, wenn er etwas nicht versteht, genauso wie die anderen Kinder. Die Mitschüler gehen sehr offen damit um. Wenn ich komme, wissen sie auch, warum ich da bin. Es gibt auch hörgeschädigte Kinder, die nicht möchten, dass die restliche Klasse weiß, warum ich komme. Aber Erik hat von Beginn an kein Geheimnis daraus gemacht. Die Schüler fragten am Anfang: „Was ist ein CI, wie funktioniert es?“ Dies habe ich einfach erklärt. Sie gehen sehr offen damit um, niemand hat ein Problem damit, Erik wird weder geärgert noch gehänselt.

MED-EL: Dann hat Erik eigentlich überhaupt keine Probleme in der Schule?

Frau Werner-Kreßmann: Weder von fachlicher noch von menschlicher Seite her. Er kann auch dem Englischunterricht problemlos folgen.

MED-EL: Ist es ruhig in der Klasse?

Frau Werner-Kreßmann: Ja, die Tage laufen sehr ruhig ab. Hier hat die Lehrerin auch eine Vorbildfunktion: sie gibt die Struktur des Tages vor, ohne streng zu sein. Die Schüler gehen freundlich miteinander um und lernen, Konflikte sachlich auszutragen. Eine ideale Situation also, die ich leider nicht überall vorfinde.

MED-EL: An Eriks Beispiel sieht man, wie gut sich ein CI-Kind unter optimalen Bedingungen integrieren und entwickeln kann. Danke für das Interview!

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Ursula Bayer

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