Gastartikel

MRT-Untersuchung mit einem Cochlea-Implantat: Kim erzählt ihre Geschichte

Bei MED-EL legen wir in der Entwicklung unserer Cochlea-Implantate Wert auf höchste MRT-Sicherheit. Unsere CI-Nutzer können sich sorgen- und schmerzfrei MRT-Scans unterziehen – wie Patienten ohne CI.

Genau das weiß auch unsere CI-Nutzerin Kim aus Australien zu berichten. Sie benötigt immer wieder Kopf-MRTs und hatte kürzlich Ihre erste MRT-Untersuchung mit Cochlea-Implantat. In Ihren eigenen Worten schreibt Sie darüber, wie sie diesen MRT-Scan erlebt und was sie davor, währenddessen und danach empfunden hat.


 

Hallo, ich heiße Kim Payne und ich möchte euch von meiner MRT-Untersuchung mit meinem Cochlea-Implantat erzählen.

Zuerst ein paar Informationen über mich: Ich lebe in Australien, bin in meinen Fünfzigern, habe kurze, dunkle Haare und bekomme leicht einen Sonnenbrand. Mein Cochlea-Implantat trage ich auf der linken Seite. Ich habe das große Glück, sowohl den RONDO als auch den SONNET Audioprozessor zu besitzen, da ich das „2 Ways to Hear“-Angebot in Anspruch nehmen konnte. Ich habe einen genetisch bedingten Innenohrhörverlust, wobei ich aber nicht weiß, welches Gen diesen genau verursacht.

 

Mein Leben mit Hörverlust

Eigentlich komme ich aus England, aber vor 11 Jahren bin ich mit meinem Mann nach Australien gezogen, weil er dort einen Job angeboten bekam. Meine Hobbies drehen sich hauptsächlich ums Handarbeiten und Basteln, da ich diese Dinge immer alleine machen konnte, ohne mit anderen in Kontakt treten zu müssen. Normalerweise bin ich ein offener, sozialer Mensch, aber in der Zeit, als ich taub war, waren soziale Kontakte zu anstrengend für mich. So ist mir zum Beispiel einmal passiert, dass ich aus Verlegenheit gelacht habe, weil ich nichts verstanden hatte – dabei hatte mir die Person erzählt, dass ihre Mutter gerade verstorben war. Total peinlich!

Im Jahr 1990, damals noch in England, wurde mir gesagt, dass bei meinem Hörverlust ein Implantat helfen könne, mein Hörnerv für ein Cochlea-Implantat allerdings vermutlich nicht gut genug wäre. Deshalb habe ich es jahrelang mehr schlecht als recht mit Hörgeräten versucht und mich komplett auf das Lippenlesen verlassen. In Australien nahm mein Mann an einer Konferenz über Cyber-Sicherheit teil und kam dort mit einem Mitarbeiter einer Cochlea-Implantat-Firma ins Gespräch. Dieser meinte, ich solle mich noch einmal untersuchen lassen, da ich sehr wohl ein Kandidat für ein CI sein könnte.

 

Die Lösung: Ein Cochlea-Implantat

Also haben wir Audiologen im Internet gesucht, die auf Implantate spezialisiert waren, und auf diesem Weg Monique von Northside Audiology in Chatswood kennengelernt. Dort wurde ich nochmal untersucht – der Rest ist Geschichte. Es wurden MRT-Untersuchungen gemacht. Dabei wurde eine Anomalie in meinem Gehirn entdeckt. Das bedeutete, dass ich nach meiner Implantat-Operation einen Neurochirurgen aufsuchen und die MRT-Scans wiederholen müssen würde. Mein Chirurg, Dr. Jufas, empfahl mir daher das MED-EL SYNCHRONY Implantat. Und das haben wir dann auch genommen.

Am 6. Juli des vergangenen Jahres wurde mein Implantat aktiviert und ich bin überglücklich damit! Meine Prozessoren würde ich nicht wieder hergeben. Für mich ist es wie ein Wunder, dass ich nach 30 Jahren wieder Musik hören kann. Und ich habe die Stimmen meiner Kinder zum ersten Mal gehört! Im Falle meines jüngeren Sohnes, als er sein Ehegelübde ablegte. Ich habe vor lauter Freude geweint ­­– ja, Jamie, ich weiß, dass das für dich etwas peinlich war. Zum Schlafen mag ich meinen Prozessor oft gar nicht abnehmen, weil ich dann keine Musik mehr hören kann.

 

Nervosität vor der Untersuchung

Bezüglich meiner MRT-Untersuchung nach der Implantation hatte ich eigentlich keine Bedenken – bis ich einen Termin bei meiner örtlichen Radiologie-Praxis ausmachen wollte. Diese weigerten sich, die Untersuchung zu machen, da laut ihren Informationen Menschen mit einem Implantat keine MRT-Scans machen lassen können. Ich glaube, wenn der Radiologe nicht persönlich zu mir gekommen wäre und mir versprochen hätte mit MED-EL zu sprechen, dann hätte ich die Untersuchung nicht gemacht.

Ich ging nach Hause und viele nette Menschen in der MED-EL Facebook-Gruppe haben mir versichert, dass die Untersuchung kein Problem sein würde. Alex, mein MED-EL Ansprechpartner, versprach mit mir, zum nächsten Termin zu kommen und dort persönlich mit dem Radiologen zu sprechen. Alex war überhaupt so wundervoll und hilfreich während meiner ganzen Geschichte – ich werde ihn sehr vermissen, jetzt, da er wieder nach Österreich zurückgezogen ist.

In der Nacht vor der Untersuchung konnte ich nicht schlafen. Ich war wütend auf mich selbst, dass ich so ein Feigling war. Für die Untersuchung habe ich darauf geachtet, Kleidung anzuziehen, die kein Metall enthält, da ich kein Krankenhaushemd anziehen und allen meinen Allerwertesten zeigen wollte. Mein Mann begleitete mich. In der Radiologie-Praxis warteten schon Alex und Clare, eine weitere MED-EL Mitarbeiterin, auf mich. Wir haben gemeinsam mit dem Radiologen gesprochen, ich habe alle Einverständniserklärungen ausgefüllt und mir wurde ein Venenzugang gelegt. Danach musste ich meinen Prozessor ablegen.

 

Der Scan: Eine leichte Übung

Ich wurde in den Untersuchungsraum gebracht und sollte mich dort hinlegen, mit dem Kopf in die Mulde des dafür vorgesehenen Polsters. Ich bekam Kopfhörer und der obere Teil des Polsters wurde mir aufgesetzt, damit der Kopf schön stabil war. Danach verließen alle den Raum und ich konnte die Musik durch die Kopfhörer hören.

Die MRT-Untersuchung dauerte 20 bis 30 Minuten. Das Implantat habe ich in der Zeit gar nicht gespürt. Mein Kopf war auch nicht einbandagiert – das einzige, das ich fühlen konnte, waren die Kopfhörer. Durch mein Implantat konnte ich das Brummen der Maschine hören und etwas später zusätzlich ein klickendes Geräusch, als der Magnet sich drehte. Es hörte sich an wie sich drehende Fahrradspeichen. Die Geräusche veränderten sich auch ein paar Mal in ein etwas anders klingendes Brummen oder ein metallisches Klicken, aber das war‘s auch schon.

Angeblich hat das Personal mit mir mehrmals gesprochen, aber das habe ich nicht gehört. Nach ca. der Hälfte der Untersuchung wurde die Maschine gestoppt und jemand kam, um mir eine Infusion anzuhängen. Ich spürte, wie die Liege vibrierte und nahm ein tiefes, rhythmisches Klopfen war, aber es war nicht beunruhigend. Alles war so, wie bei der MRT-Untersuchung vor der Operation. Das einzige, was unangenehm war, waren meine kalten Füße.

Ich werde in Zukunft vermutlich noch öfter MRT-Scans machen lassen müssen, aber das beunruhigt mich kein bisschen mehr. Und jedem, der sich mit einem Implantat einer MRT-Untersuchung unterziehen muss, kann ich nur sagen: Macht euch keine Sorgen!

Von MED-EL und seinen Mitarbeitern bin ich schwer beeindruckt. Sie waren so hilfsbereit und rasch zur Stelle – ich könnte nicht glücklicher sein!

 

Danke für deine Geschichte, Kim!

 

Lesen Sie hier, was Radiologe Dr. Harold Pillsbury über 3,0T-MRT-Sicherheit zu sagen hat.

Erfahren Sie, wie Cochlea-Implantate funktionieren und ob sie auch Ihrem Kind helfen könnten.

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