Gastartikel

Als 12-Jährige mit zwei Cochleaimplantaten leben:

Haben Sie sich je gefragt, wie es wohl für eine 12-Jährige ist, bilaterale Cochleaimplantate zu tragen? Wir haben mit der 12-jährigen Talia aus Singapur gesprochen, die zwei Cochleaimplantate zum Musikhören und Klavierspielen verwendet.

 

Erzähl uns ein bisschen von dir!

Hi, ich komme aus Singapur, einem Land mit vielen unterschiedlichen Kulturen! Ich bin 12 Jahre alt und gehe in die 6. Klasse. Ich wurde mit einem hochgradigen Hörverlust geboren und erhielt im Alter von 10 Monaten zwei Cochleaimplantate.

 

Was sind deine Hobbys oder was machst du gern?

Meine Hobbys sind Klavierspielen, Badminton und ich zeichne gern Zeichentrickfiguren. Außerdem lese ich gerne Bücher und Comics!

 

Wie findest du deine Cochleaimplantate?

Ich finde sie hilfreich, weil ich mit ihnen die Welt um mich herum hören und viele Dinge tun kann, die normale Leute auch können. Mit meinen Implantaten konnte ich außerdem schneller und leichter lernen und viele Freunde finden, weil ich mich mit ihnen unterhalten konnte.

 

Sprechen dich die anderen in der Schule manchmal auf deine Cochleaimplantate an?

Ja, vor allem meine Klassenkameraden. Als sie mich näher kennenlernten, merkten sie, dass ich etwas am Ohr trug, und fragten mich, was das ist. Anfangs hatte ich Hemmungen, darüber zu reden, weil ich Angst hatte, dass sie das nicht verstehen und sich über mich lustig machen würden. Aber dann habe ich meinen ganzen Mut zusammengenommen und ihnen von den Cochleaimplantaten erzählt. Sie haben mich wie eine echte Freundin und ganz normal behandelt, wohl weil sie merkten, dass ich in manchen Dingen richtig gut bin, vor allem im Sport, obwohl ich an einem Hörverlust leide. Ich bin dankbar dafür, dass sie mich in all den Jahren mit Respekt behandelt haben.

 

Wie hilft dir ein CI in der Schule?

Mit dem CI kann ich besser hören und verstehen, was der Lehrer sagt. Bei Projekten oder gemeinsamen Aktivitäten, wie im Schülercamp, wo es viel Teamarbeit gab und wir uns ständig absprechen mussten, erleichtert es außerdem die Kommunikation mit den anderen in meiner Klasse. Ich habe ein so genanntes FM-System, für das mein Lehrer ein Gerät mit Mikrofon hat, mit dem das Gesagte direkt an meinen RONDO-Audioprozessor übertragen wird. Das hilft vor allem, wenn es um mich herum laut ist, oder über größere Entfernungen. Ich sitze außerdem in der Klasse ganz vorn, damit ich näher beim Lehrer sitze und ihn besser verstehen kann.

 

Hat dich dein Hörverlust schon mal so richtig genervt oder daran gehindert etwas zu tun, was du gern getan hättest?

Nein, er hat mich nie von etwas abgehalten. Ich finde das nicht nervig, schließlich kann ich mein Gehör einfach abschalten, wenn es mir zu laut wird, das können normale Leute nicht. Meine Freunde beneiden mich sogar!

 

Was ist für dich das Beste daran, dass du hören kannst?

Ich kann mit den Leuten um mich herum ganz normal kommunizieren, und ich kann Musik hören, auch mich selbst, wenn ich Klavier spiele. Am liebsten höre ich den Klang meines Klaviers und entspannende Musik.

 

Wie hilft dir das CI beim Musizieren?

Ich kann hören, welche Töne ich spiele, wie melodisch sich das anhört und wie ein bestimmtes Instrument klingt.Ich kann entscheiden, ob ich den Klang mag, den es erzeugt, und bislang gefällt mir der Klang eines Klaviers am besten.

 

Wie hast du erfahren, dass du einen Platz bei den „Beats of Cochlea“ gewonnen hast?

Ich bekam eine SMS von meiner Mutter, dass sie eine E-Mail bekommen hat und ich mich für die Reise nach Polen qualifiziert hätte.Als sie mir dann noch erklärte, dass ich dort auftreten würde, bin ich vor Freude auf dem Sofa herumgesprungen. Es war die perfekte Gelegenheit, mein Talent im Ausland zu präsentieren! Ich habe mich so gefreut, dass ich es der ganzen Klasse erzählen musste, und die haben sich mit mir gefreut und mir gratuliert. Aber sie sagten auch, dass sie mich vermissen würden, weil ich in der Schule immer so gute Laune verbreite.

 

Was möchtest du mal werden, wenn du älter bist?

Ich bin mir noch nicht sicher, aber ich könnte mir vorstellen, Lehrerin zu werden wie meine Mutter.Ich könnte behinderte Kinder unterrichten, um ihnen die Chance zu geben weiterzukommen!

 

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