Tipps & Tricks Für Erwachsene

Besser hören im Kino

Für viele Leute überwiegt beim Kino Besuch der Spaßfaktor, aber für jemanden mit Hörverlust kann das – zumindest gelegentlich – richtig anstrengend werden. Ein unbekannter Ort, neue Stimmen und Hintergrundgeräusche führen dazu, dass man den Dialogen im Film nicht folgen kann oder Gespräche mit den anderen im Kino schwierig werden.

In diesem Blogbeitrag möchten wir Menschen mit Hörverlust oder einem Hörimplantat Tipps geben, wie sie das Geschehen im Kino entspannter verfolgen können. Wenn Sie selbst oder ihre Begleitung an einem Hörverlust leiden, finden Sie hier einige nützliche Hinweise.

Wir haben sie in drei Kategorien unterteilt: vorher, während und nachher.

Bereiten Sie den Kinobesuch vor

Es kann durchaus hilfreich sein, sich im Vorfeld über den Film, den man anschauen möchte, zu informieren:

  • Suchen Sie zum Beispiel im Internet nach Informationen und Bildern im Zusammenhang mit den Hauptpersonen. Dadurch erfahren Sie ein bisschen mehr über die Figuren der Handlung und lernen schon einmal die Namen kennen. Dann können Sie zumindest die Personen zuordnen, ohne sie an den Stimmen erkennen zu müssen.
  • Sprechen Sie mit einer anderen Person über die Handlung, entweder sehr detailliert oder ganz allgemein (um nicht zu viel vorwegzunehmen). Dadurch können Sie besser einschätzen, was vor sich geht, auch wenn Sie nicht alles verstehen.
  • Schauen Sie sich die Trailer zum Film an, wenn es welche gibt. Ebenso wie in den Gesprächen über die Handlung erfahren Sie so grob, worum es in dem Film geht.
  • Wenn Sie ein Kind mit Hörverlust haben:
    • Wenn es sich um seinen ersten Kinobesuch handelt, erklären Sie ihm, wie das vor sich geht: Eintrittskarte kaufen, Einlasskontrolle und sich einen Platz suchen.
    • Sagen Sie ihm vorher, dass der Saal verdunkelt wird, damit es nicht überrascht ist oder Angst bekommt.
    • Machen Sie ihm klar, dass es in Ihrer Nähe bleiben muss, da es im Kino sehr laut und hektisch zugehen kann.

Besser hören während des Kinofilms

Fragen Sie im Kino nach barrierefreien Einrichtungen. Es gibt eine ganze Reihe von Technologien, die Kinobesuchern das Mithören erleichtern sollen, zum Beispiel:

  • Assistive Listening-Geräte, z. B. eine Hörschleife. Sie können dann den Filmton ohne Hintergrundgeräusche direkt abnehmen, um besser hören zu können.
  • Je nach Film könnte gibt es auch verschiedene Formen der Untertitelung. Sie sollten also nachfragen, ob eine der folgenden Optionen zur Verfügung steht:
    • In einigen Kinos werden Untertitel direkt auf die Leinwand projiziert, so dass jeder sie sehen kann.
    • Andere bieten Untertitel „extern“ auf einem Handgerät an, so dass die Untertitel nur für die Person mit einem solchen Gerät sichtbar sind.
    • Einige Kinos haben sogar Spezialbrillen, bei denen die Untertitel auf die Brillengläser projiziert werden.
  • Wenn Sie ein Kind mit Hörverlust haben:
    • Bleiben Sie beim Gang durch das Kino eng beieinander. Es kann dort sehr voll sein, und Ihr Kind kann Sie am besten hören, wenn Sie zusammenbleiben.
    • Einige Kinos bieten spezielle Vorstellungen für Eltern und Kind an. Wenn für Ihr Kind die Situation im Kino noch ungewohnt ist, könnte es das Umfeld dort als angenehmer empfinden.
    • Machen Sie Fotos von diesem Erlebnis, z. B. vom Ticketschalter, der Einlasskontrolle, den Filmplakaten, Ihren Sitzplätzen usw. Zu Hause können Sie diese Bilder durchgehen und darüber sprechen, was darauf zu sehen ist – eine spielerische Möglichkeit, das Sprechvermögen Ihres Kindes auszubauen.

Nachbereitung

Diskutieren Sie nach dem Film, was Sie gerade gesehen haben. So können Sie mögliche Lücken in der Handlung füllen oder ein paar Ungereimtheiten klären.

  • Sehen Sie sich noch einmal die Bilder der Hauptpersonen an. Sprechen Sie mit jemandem darüber, was die einzelnen Figuren in dem Film gemacht haben, und geben Sie Ihren Eindruck von der Persönlichkeit und den Charaktereigenschaften der handelnden Personen wieder.
  • Sprechen Sie auch über die Handlung und welche Wendungen darin Sie besonders überrascht haben.
  • Wenn es offene Fragen gibt oder Sie etwas nicht verstanden haben, bitten Sie jemanden um Klärung.
  • Sehen Sie sich den Film noch einmal zu Hause an. Das schult Ihr Gedächtnis und verhilft Ihnen zu einem besseren Verständnis, vielleicht können Sie sogar einige Lücken schließen von Dingen, die Ihnen beim ersten Mal entgangen sind.
  • Wenn Sie ein Kind mit Hörverlust haben:
    • Schauen Sie die Fotos, die Sie gemacht haben, noch einmal an, und sprechen Sie darüber, was darauf zu sehen ist. Benennen Sie die Objekte in den Bildern, wie „Stuhl“, „Plakat“ usw. Sie vermitteln Ihrem Kind damit ein Grundvokabular, das es auch über den Kinofilm hinaus nutzen kann.
    • Vielleicht haben Sie sogar Lust mit Ihrem Kind einen Erfahrungsbericht zu verfassen, zum Beispiel mit einer Inhaltsangabe des Films. Dadurch kann es das Geschehene besser einordnen und gleichzeitig sein Hör- und Sprechvermögen weiterentwickeln.

 

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