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Fast unsichtbar – Alltag mit dem neuen Audioprozessor RONDO

Johanna Pätzold, 28 Jahre alt und gebürtig aus Thüringen, ist Topic Manager für Musik bei MED-EL in Innsbruck. In folgendem Interview, das Ende März 2013 in Innsbruck stattfand, berichtet sie von ihren ersten Erfahrungen mit dem neuen Audioprozessor von MED-EL, dem RONDO.

MED-EL: Wann und warum ist Ihr Hörverlust aufgetreten? Wie stark ist Ihr Hörverlust?

Im Januar 2008 ertaubte ich auf dem rechten Ohr infolge einer Meningitis; ich bin also einseitig ertaubt. Wenn Sie mich nach der Stärke des Hörverlusts auf dem rechten Ohr fragen, wäre wohl die richtige Antwort: vollkommen gehörlos.

MED-EL: Wann und wo wurde Ihnen das Implantat eingesetzt? Um welche Art von Implantat handelte es sich?

Ende April 2009 wurde ich von Herrn Prof. Dr. Müller mit dem sog. Implantat SONATA und einer Standardelektrode implantiert. Sechs Wochen später, also bei der Erstanpassung, erhielt ich den Audioprozessor OPUS 2 mit einer FSP Kodierungsstrategie.

MED-EL: Hatte Ihr Hörverlust und später das Implantat Auswirkungen auf Ihr Leben und Ihre Karriere? Und, wenn ja, welche?

Ich bin Musikerin, damit ist, denke ich, schon viel gesagt… Als ich auf dem rechten Ohr ertaubte, befand ich mich mitten im Musikstudium. Ich wollte mit zwei Ohren hören. Nach der Implantation habe ich mir irgendwie nie Gedanken darüber gemacht, dass ich vielleicht aufgrund der Beeinträchtigung nicht mehr alles machen kann, worauf ich hin gearbeitet hatte. Mein Studium mit all seinen praktischen Musikprüfungen wie Gesang und Klavier schloss ich wie selbstverständlich ab und begann dann, eine Zeitlang hinter und auch auf der Bühne zu arbeiten. Ein Schlüsselerlebnis für mich war, als mitten in einer Generalprobe des Musicals Blues Brothers plötzlich die Batterien leer waren und ich auf dem rechten Ohr nichts mehr hörte. Da wurde mir klar, was mir das CI ermöglicht – denn ich war auf einen Schlag orientierungslos und konnte weder mich selbst noch die anderen Sänger bzw. Instrumentalisten hören. Es war unmöglich für mich, mich durch die Musik zu orientieren.

MED-EL: Seit wann tragen Sie den RONDO?

Seit Oktober 2012.

MED-EL: Was macht in Ihren Augen den Unterschied zwischen dem RONDO und dem OPUS 2 aus?

Der RONDO besteht nur mehr aus einer einzigen Komponente und man trägt nichts mehr am Ohr. Dieser Unterschied ist offensichtlich.

MED-EL: Was sind die Vor- und Nachteile des RONDO?

VORTEILE:

  • Man kann den RONDO wirklich ein- und ausschalten, dadurch halten die Batterien länger.
  • Mit dem Haarbefestigungsclip hält er zuverlässig und gibt mir Sicherheit, ohne in der Flexibilität einzuschränken.
  • Für Brillenträger ist er ideal
  • Mit 5 bis 6 Tagen ist die Batterielebensdauer länger als vorher.
  • ES IST NICHTS MEHR AM OHR
  • Für Aktivitäten und Situationen in denen man sich darauf verlassen können muss, dass der RONDO dort bleibt, wo er hingehört: bessere „Haftung“ am Kopf und damit mehr Freiheit und Flexibilität

 

NACHTEILE:

  • Der Gebrauch normaler Kopfhörer funktioniert nicht gut, weil ja nichts mehr am Ohr ist.
  • Am Anfang beeinflusste die veränderte Position des Mikrophons meine räumliche Wahrnehmung beim Hören; mein wiedererlerntes Richtungs-Hören verschlechterte sich dadurch enorm. Aber nach  einer neuen Anpassung durch einen MED-EL Techniker  und einer gewissen Eingewöhnungszeit klang zum Glück alles wieder normal. Sonst würde ich den RONDO nicht mehr tragen.

 

MED-EL: Beeinflusst der neue Audioprozessor Ihren Lebensalltag positiv oder negativ ?

Mit dem RONDO inkl. Zubehör fühle ich mich etwas freier und vor allem viel sicherer. Das hat zur Folge, dass ich im Alltag sogar manchmal ganz vergesse, dass ich überhaupt einen Prozessor trage.

MED-EL: Wie verhalten sich Fremde, wenn sie auf Ihr Hörimplantat aufmerksam werden? Haben sich die Reaktionen durch das Tragen des RONDO geändert?

Die Reaktionen von Menschen auf das CI sind durchaus unterschiedlich. Normalerweise ist ihr Interesse groß und sie stellen viele Fragen, wenn sie den Prozessor bemerken. . Einige sind überrascht, dass der technologische Fortschritt „so etwas“ ermöglicht.. Manche Menschen haben den OPUS 2 für etwas vollkommen anderes gehalten: Einmal wurde ich gefragt, was für ein Art von headset für Mobiltelefone ich denn da am Ohr hätte… Seit ich den RONDO trage, werde ich nicht mehr auf das CI angesprochen. Ich vermute, dass hat einfach damit zu tun, dass ihn niemand sieht – so werde ich wie jeder andere „hörende“ Mensch auch wahrgenommen.

MED-EL: Wie haben Ihre Freunde und Ihre Familie auf den neuen Audioprozessor reagiert?

Ganz ehrlich gesagt, haben meine Eltern und Freunde erst kürzlich von meinem neuem Prozessor erfahren, ich musste sie sogar darauf aufmerksam machen, von alleine hatten sie keine Veränderung bemerkt. Meine Mutter sagte nur: „Oh, ich dachte nur, Du trägst gerade gar nichts „.

 

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Ursula Bayer

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