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Veröffentlicht Feb 26, 2025
Ohrenkrankheiten: Die häufigsten Erkrankungen
Das Ohr gehört zu den wichtigsten Sinnenorganen und spielt im täglichen Leben eine zentrale Rolle. Hörprobleme betreffen jedoch Millionen von Menschen weltweit und können das Leben erheblich beeinträchtigen. Ohrkrankheiten, die zu Hörverlust führen, sind vielfältig und unterschiedlich schwerwiegend. Glücklicherweise gibt es heute fortschrittliche Lösungen wie etwa Cochlea-Implantate, die Betroffenen helfen können, wieder ein aktives und erfülltes Leben zu führen.

In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die bekanntesten Ohrkrankheiten und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.
Ohrenentzündungen: Häufige Erkrankung des Ohres
Ohrenentzündungen sind eine der häufigsten Erkrankungen, die das Ohr betreffen und können unterschiedliche Bereiche betreffen. Sie verursachen Symptome wie Schmerzen, Ohrgeräusche und Hörverlust. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden.
Mittelohrentzündung (Otitis Media)
Was ist eine Mittelohrentzündung?
Eine Mittelohrentzündung ist eine Infektion der Schleimhaut des Mittelohrs, die meist durch Bakterien oder Viren verursacht wird.
Symptome
- Starke Ohrenschmerzen
- Fieber
- Druckgefühl im Ohr
- Flüssigkeitsaustritt aus dem Ohr
- Hörminderung
Behandlungsmöglichkeiten
Medikamente und, in chronischen Fällen, chirurgische Eingriffe können notwendig sein. Chronische Mittelohrentzündungen können langfristig zu Hörverlust führen, wo ein Cochlea-Implantat oder ein Mittelohrimplantat sinnvoll sein kann.
Gehörgangsentzündung (Otitis Externa)
Was ist eine Gehörgangsentzündung?
Eine Gehörgangsentzündung ist eine Infektion des äußeren Gehörgangs, also zwischen dem äußeren Ohr und dem Trommelfell.
Symptome
- Juckreiz und Schmerzen im Gehörgang
- Rötung und Schwellung
- Ausfluss aus dem Ohr
- Vorübergehender Hörverlust
Behandlungsmöglichkeiten
Reinigung des Gehörgangs, topische Antibiotika und entzündungshemmende Medikamente sind in der Regel wirksam.
Innenohrentzündung (Labyrinthitis)
Was ist Labyrinthitis?
Labyrinthitis ist eine vergleichsweise selten auftretende Entzündung des Innenohrs, oft durch Infektionen verursacht.
Symptome
- Schwindel
- Gleichgewichtsverlust oder Unsicherheit beim Gehen
- Tinnitus
- Hörverlust
- Übelkeit oder Erbrechen
Behandlungsmöglichkeiten
Medikamente können die Symptome lindern. Bei dauerhaftem Hörverlust kann ein Cochlea-Implantat hilfreich sein.

Schwerhörigkeit als Folge von Ohrenkrankheiten
Schwerhörigkeit ist keine eigenständige Erkrankung des Ohres, kann jedoch als Folge von Ohrenerkrankungen auftreten. Hier sind einige Arten von Hörverlust und seine Behandlungsmöglichkeiten.
Schallempfindunsgsschwerhörigkeit (sensorineuraler Hörverlust)
Dieser Typ betrifft das Innenohr (Cochlea) oder die Hörnervbahnen und kann durch Alterungsprozesse, laute Geräusche, Infektionen, ototoxische Medikamente, Kopfverletzungen, Autoimmunerkrankungen, Tumore oder genetische Faktoren verursacht werden. Der Hörverlust reicht von leichtem Verlust bis hin zur völligen Gehörlosigkeit. Konventionelle Hörgeräte werden häufig verwendet.
Bei unzureichendem Nutzen oder wenn aus medizinischen Gründen keine herkömmlichen Hörgeräte getragen werden können, könnten ein Cochlea-Implantat, ein Mittelohrimplantat oder Elektrisch-Akustische Stimulation die Lösung sein.

Cochlea-Implantate
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Mittelohrimplantate
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Elektrisch-Akustische Stimulation
Mehr zu Elektrisch-Akustischer StimulationSchallleitungsschwerhörigkeit (konduktiver Hörverlust)
Dieser Typ betrifft den äußeren Gehörgang oder das Mittelohr und tritt auf, wenn Schallwellen nicht effektiv an das Innenohr weitergeleitet werden können – z. B. durch Gehörgangsblockaden oder Infektionen, ein perforiertes Trommelfell, Mittelohrentzündungen, Otosklerose oder angeborene Fehlbildungen. Der konduktive Hörverlust kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein, von einer geringen Hörminderung bis zur totalen Gehörlosigkeit.
Hörgeräte, Knochenleitungshörgeräte oder Mittelohrimplantate sind häufige Behandlungsoptionen.

Mittelohrimplantate
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Knochenleitungshörgeräte
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Cochlea-Implantate
Mehr zu Cochlea-ImplantatenKombinierter Hörverlust
Ein kombinierter Hörverlust liegt vor, wenn sowohl eine Schallleitungs- als auch eine Schallempfindungsschwerhörigkeit gleichzeitig auftreten. Dabei sind das Innenohr sowie das Mittel- und/oder Außenohr betroffen. Häufig können Medikamente, Hörgeräte oder Hörimplantate eine Verbesserung bewirken.
Mögliche Lösungen bei kombiniertem Hörverlust sind:

Mittelohrimplantate
Mehr zu Mittelohrimplantaten
Knochenleitungsimplantate
Mehr zu Knochenleitungsimplantaten
Cochlea-Implantate
Mehr zu Cochlea-ImplantatenTinnitus und Hörsturz: Weit verbreitete Ohrenprobleme
Tinnitus und Hörsturz sind weit verbreitete Ohrenprobleme, die als Symptome von verschiedenen Erkrankungen auftreten können.
Tinnitus
Was ist Tinnitus?
Tinnitus ist die Wahrnehmung von Geräuschen ohne eine äußere Schallquelle. Diese Geräusche können als Klingeln, Summen, Pfeifen oder Brummen erlebt werden.
Symptome
- Wahrnehmung von konstanten oder intermittierenden Geräuschen ohne äußere Quelle
- Schlafstörungen
- Konzentrationsprobleme
Behandlungsmöglichkeiten
Obwohl Tinnitus nicht vollständig geheilt werden kann, gibt es viele Strategien, die helfen können, seine Auswirkungen zu bewältigen oder zu reduzieren. In Fällen, in denen Tinnitus mit schwerem bis hochgradigem Hörverlust einhergeht, können Cochlea-Implantate helfen, die Wahrnehmung von Tinnitus zu vermindern und die Lebensqualität zu verbessern.
Hörsturz
Was ist ein Hörsturz?
Dies bezeichnet einen plötzlich auftretenden, meist einseitigen und unerklärlichen Hörverlust, der sich typischerweise innerhalb weniger Stunden oder bis zu 3 Tagen entwickelt. Er wird oft als „plötzliche Taubheit“ bezeichnet.
Symptome
- Plötzlicher Hörverlust
- Tinnitus
- Druckgefühl im Ohr
- Schwindel
Behandlungsmöglichkeiten
Ein Hörsturz ist ein medizinischer Notfall und erfordert eine schnelle Behandlung. Etwa 30-70 % der Patienten erleben eine gewisse Erholung des Hörvermögens. Bei dauerhaftem schwerem bis hochgradigem Hörverlust kann ein Cochlea-Implantat eine mögliche Lösung sein.

Allgemeine Hörstörungen
Presbyakusis (Altersschwerhörigkeit)
Was ist Presbyakusis?
Presbyakusis ist altersbedingter Hörverlust, der durch die natürliche Alterung des Hörsystems verursacht wird.
Symptome
- Allmählicher Hörverlust auf beiden Ohren
- Schwierigkeiten, hohe Töne zu hören
- Probleme, Gespräche in lauter Umgebung zu verstehen
- Tinnitus
Behandlungsmöglichkeiten
Hörgeräte sind häufig erste Wahl. Bei starkem Hörverlust kann ein Cochlea-Implantat jedoch eine hervorragende Lösung sein.
Anakusis (Vollständige Taubheit)
Was ist Anakusis?
Anakusis bezeichnet die vollständige Taubheit auf einem oder beiden Ohren. Diese Hörstörung kann durch genetische Faktoren, Verletzungen, Infektionen oder schwere Schädigungen des Innenohrs oder Hörnervs verursacht werden.
Symptome
- Vollständiger Hörverlust des Hörvermögens auf einem oder beiden Ohren
- Eventuell Begleitsymptome wie Ohrgeräusche (Tinnitus)
Behandlungsmöglichkeiten
Während bei einigen Fällen von Anakusis keine Heilung möglich ist, können Cochlea-Implantate bei einer Funktionsstörung des Innenohrs wieder ein Hörvermögen ermöglichen. Diese Implantate umgehen das beschädigte Innenohr und stimulieren den Hörnerv direkt. Knochenleitungsgeräte können verwendet werden, wenn das Innenohr auf der Gegenseite gut funktioniert.
Diplakusis (Doppeltonhören)
Was ist Diplakusis?
Diplakusis ist eine Hörstörung, bei der ein und derselbe Klang von beiden Ohren unterschiedlich wahrgenommen wird. Dies führt zu einer Art „Doppelhören“ des gleichen Tons, was besonders beim Musikhören störend sein kann. Die Ursache kann eine asymmetrische Schädigung des Gehörs sein, z.B. durch Lärmeinwirkung oder Infektionen.
Symptome
- Wahrnehmung desselben Tons mit unterschiedlicher Tonhöhe in jedem Ohr
- Hören von unharmonischen oder unnatürlichen Klängen
- Hören von Echo-artigen Geräuschen
- Schwierigkeiten bei der räumlichen Lokalisierung von Klangquellen
Behandlungsmöglichkeiten
Die Behandlung richtet sich nach der Ursache. Gehörschutz, die Vermeidung von Lärm sowie Hörgeräte tragen oft zur Linderung der Symptome bei. Bei sehr asymmetrischem Hörverlust könnten Cochlea-Implantate ebenfalls eine Option sein. Audiologische Therapien, die auf die neuronale Umorganisation des Gehörs abzielen, kommen ebenfalls zum Einsatz.

Seltene Ohrenerkrankungen
Morbus Menière
Was ist Morbus Menière?
Morbus Menière ist eine Erkrankung des Innenohrs, die plötzliche Anfälle von Schwindel, Tinnitus und Hörverlust verursacht.
Symptome
- Anfälle von starkem Schwindel
- Tinnitus
- Fluktuierender Hörverlust
Behandlungsmöglichkeiten
Zu den Behandlungsmöglichkeiten gehören Ernährungsumstellungen, Medikamente zur Verringerung der Symptome, vestibuläre Rehabilitation, Hörgeräte und in schweren Fällen Injektionen oder chirurgische Eingriffe. Ein Cochlea-Implantat kann bei anhaltendem Hörverlust helfen.
Usher-Syndrom
Was ist das Usher-Syndrom?
Das Usher-Syndrom ist eine genetische Erkrankung, die sowohl Hör- als auch Sehverlust (Retinitis Pigmentosa) verursacht.
Symptome
- Hörverlust ab Geburt oder im frühen Kindesalter
- Nachlassende Sehfähigkeit
- Gleichgewichtsstörungen
Behandlungsmöglichkeiten
Während es keine Heilung für das Usher-Syndrom gibt, können Hörgeräte und Cochlea-Implantate den Hörverlust teilweise oder vollständig ausgleichen.all

Weitere Ohrenbeschwerden
Trommelfellverletzungen
Was ist eine Trommelfellverletzung?
Eine Trommelfellverletzung ist ein Riss oder Loch im Trommelfell, das durch Traumata oder Infektionen verursacht werden kann.
Symptome
- Plötzlicher Hörverlust
- Ohrenschmerzen
- Ausfluss aus dem Ohr
- Tinnitus
- Schwindel
Behandlungsmöglichkeiten
Meistens heilen kleine Verletzungen des Trommelfells von selbst. Bei schweren Verletzungen können antibiotische Tropfen, schmerzstillende Medikamente oder sogar operative Eingriffe notwendig sein, um die Membran zu reparieren.
Barotrauma
Was ist Barotrauma?
Ein Barotrauma entsteht durch eine plötzliche Druckveränderung, z.B. beim Fliegen oder Tauchen.
Symptome
- Schmerzen im Ohr
- Druckgefühl
- Gedämpftes Hören
- Tinnitus
- Schwindel
- Blutungen aus dem Ohr
Behandlungsmöglichkeiten
Maßnahmen zur Selbsthilfe, wie Gähnen, Schlucken, Kaugummikauen oder die Durchführung des Valsalva-Manövers (sanftes Ausatmen bei zugehaltener Nase und geschlossenem Mund), können helfen, den Ohrdruck auszugleichen. Abschwellende Nasensprays, Schmerzmittel und in schweren Fällen medizinische Eingriffe können notwendig sein.
Paukenerguss
Was ist ein Paukenerguss?
Ein Paukenerguss ist eine Flüssigkeitsansammlung im Mittelohr, die oft im Zusammenhang mit Erkältungen oder Infektionen der oberen Atemwege auftritt.
Symptome
- Gedämpftes Hören
- Gefühl von Druck im Ohr
- gelegentliche Schmerzen
Behandlungsmöglichkeiten
Der Paukenerguss kann sich von selbst zurückbilden. Bei chronischen oder schweren Fällen können abschwellende Medikamente, Nasensprays oder eine Parazentese (Einsetzen eines Paukenröhrchens) notwendig sein.
Mastoiditis
Was ist Mastoiditis?
Mastoiditis ist eine Infektion des hinter dem Ohr gelegenen Mastoidknochens, die oft aus unbehandelten oder schweren Mittelohrentzündungen (Otitis Media) resultiert.
Symptome
- Druckschmerzen und Rötung hinter dem Ohr
- Fieber
- Klopfen im Ohr
- Ausfluss aus dem Ohr
- Hörverlust
Behandlungsmöglichkeiten
Antibiotika und eventuell eine Operation sind notwendig. Ein Cochlea-Implantat kann nach erfolgreicher Behandlung den Hörverlust kompensieren.
Knalltrauma
Was ist ein Knalltrauma?
Ein Knalltrauma bezeichnet Schäden am Innenohr, die durch plötzliche laute Geräusche oder längere Einwirkung von hochintensivem Lärm verursacht werden.
Symptome
- Plötzlicher Hörverlust
- Tinnitus
- Empfindlichkeit gegenüber lauten Geräuschen
- Ohrenschmerzen
Behandlungsmöglichkeiten
Sofortmaßnahmen sind entscheidend. In schweren Fällen kann ein Cochlea-Implantat zur Wiederherstellung des Gehörs beitragen.
Lagerungsschwindel
Was ist Lagerungsschwindel?
Lagerungsschwindel, auch Benigner Paroxysmaler Lagerungsschwindel (BPLS) genannt, ist eine häufige Ursache für Schwindelanfälle, die durch abrupte Veränderungen der Kopfposition ausgelöst werden.
Symptome
- Kurze, heftige Schwindelanfälle
- Übelkeit oder Erbrechen
- Unsicherheiten beim Gehen
Behandlungsmöglichkeiten
Spezifische Lagerungsmanöver helfen, die Kristalle, die die Schwindelanfälle verursachen, in eine weniger störende Position zu bringen. Physiotherapie kann ebenfalls unterstützend wirken.

Behandlungsmöglichkeiten bei Ohrenkrankheiten
Ohrkrankheiten können eine Vielzahl von Symptomen und Schweregraden aufweisen. Ein frühzeitiges Erkennen und eine abgestimmte Behandlung sind entscheidend, um die Lebensqualität zu erhalten oder zu verbessern. Für viele Betroffene, deren Hörverlust mit herkömmlichen Methoden nicht zufriedenstellend behandelt werden kann, bietet ein Cochlea-Implantat eine wertvolle Alternative.
Wenn Sie oder Angehörige an einer dieser Ohrkrankheiten leiden und an einem Cochlea-Implantat interessiert sind, sprechen Sie mit HNO-Spezialisten und Audiologen, um Ihre Möglichkeiten zu prüfen.
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