Gastartikel

Eine 80-Jährige – und sie hat zwei Cochleaimplantate: Im Gespräch mit Barbara

Die 80-jährige Barbara erhielt vor kurzem ihr zwei Cochleaimplantate und berichtet, warum das Leben jetzt jeden Tag so viel schöner ist.

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„Ich habe mich gefragt, ob die wirklich so gut sind, wie behauptet wird. Könnten sie wirklich die Lösung für mein Problem sein?“

Ich bin in Richmond im US-Bundesstaat Virginia geboren und vor 57 Jahren nach Hampton gezogen, als ich geheiratet habe. Ich habe drei Kinder, fünf Enkelkinder und einen Mops. Ich bin Rentnerin, habe aber früher als Hilfslehrerin und Sonderpädagogin in einer Grundschule gearbeitet, unter anderem auch mit Hörgeschädigten. In meiner Freizeit lese ich sehr viel, bin künstlerisch interessiert und arbeite ehrenamtlich für die Kirche.

Man geht davon aus, dass sich mein Hörverlust über lange Jahre entwickelt hat, aber eine bestimmte Ursache konnte niemand dafür nennen. Ich habe ungefähr 40 Jahre lang auf beiden Seiten Hörhilfen getragen, bis auch die stärksten ihrer Art mir nicht mehr wirklich zu besserem Hören verhelfen konnten. Nach umfassenden Tests bei meinem HNO-Arzt, erklärte er mir, dass zwei Cochleaimplantate die beste Option für mich seien. „Ich habe mich gefragt, ob die wirklich so gut sind, wie behauptet wird. Könnten sie wirklich die Lösung für mein Problem sein?“

 

„Ich habe mich eher auf das Schreiben von Artikeln und das Lesen verlegt, als das Gespräch zu suchen.“

Ich habe alles über Cochleaimplantate gelesen, was ich finden konnte, und wozu sie gut sind. Wegen meines Hörverlusts hatte ich begonnen, mich immer stärker in mich selbst zurückzuziehen und den Gesprächen in der Familie auszuweichen. Ich habe mich eher auf das Schreiben von Artikeln und das Lesen verlegt, als das Gespräch zu suchen. Schon damals konnte ich überhaupt keine Musik mehr hören, was ich unendlich bedauert habe. Einige Jahre zuvor hatte ich Lippenlesen gelernt und verstand mich auch gut genug auf die Zeichensprache, um klarzukommen, aber wirklich erfolgreich war ich damit nicht. Insgesamt verlor ich sozial gesehen immer mehr den Anschluss, vor allem was den Kirchenbesuch oder Familienzusammenkünfte betraf. Früher bin ich jedes Jahr im Oktober in die Berge gefahren, um meinen Sohn und seine Familie zu besuchen, die dort lebten. Leider musste ich aber das Autofahren aufgeben und konnte mit meiner Familie auch nicht mehr telefonieren, weil das ohne Hören schlichtweg nicht möglich ist.  Der Hörverlust hat so viele Bereiche meines Lebens beeinträchtigt, dass ich mich letztendlich dazu entschloss, es mit den Cochleaimplantaten zu versuchen.

 

 „Als ich das erste Mal seit Jahren meinen Schreibtischstuhl knarzen hörte, bin ich vor Schreck fast aufgesprungen.“

Alle, mit denen ich darüber gesprochen habe, freuten sich zutiefst über meinen Entschluss. Mein erstes Cochleaimplantat wurde am 15. Februar 2016 eingesetzt. Diesen Augenblick werde ich niemals vergessen. Die ersten Worte, die ich mit meinem ersten Implantat hörte, waren: „Warum weinst du, Barbara?“ Ich antwortete: „Was für wunderbare Töne ich hören kann!“ Ich habe von der ersten Minute der Aktivierung an gut hören können. Als ich das erste Mal seit Jahren meinen Schreibtischstuhl knarzen hörte, bin ich vor Schreck fast aufgesprungen. Donner ist ein weiteres Geräusch, an das ich mich erst noch gewöhnen musste.

Mein Chirurg hatte mir von Anfang an zwei Implantate empfohlen, da ich auf beiden Ohren praktisch nichts mehr hörte. Ich hatte auch gar kein Problem damit, das zweite anzugehen, und habe es sicherlich nie bereut. Mein zweites Cochleaimplantat wurde am 24. Januar 2017 eingesetzt, und wieder mit demselben durchschlagenden Erfolg. Den Umgang mit den Cochleaimplantaten zu erlernen, war eine dankbare und erfreuliche Aufgabe. Mein Leben ist viel schöner geworden, seit ich vieles jetzt so laut und deutlich hören kann.

 

 „Ich kann mir ein Leben ohne Implantate von Tag zu Tag immer weniger vorstellen.“

Wenn ich daran zurückdenke, wundere ich mich wirklich, wie ich in den zwei Jahren vor den Cochleaimplantaten klargekommen bin, weil ich gar nicht mehr weiß, wie es ohne ist. Ich kann mir ein Leben ohne Implantate von Tag zu Tag immer weniger vorstellen. Nach meiner Brille sind die Implantate noch vor dem Frühstück oder dem Anziehen das erste, worum ich mich am Morgen kümmere. Mehrere Leute haben seitdem mit mir gesprochen und interessieren sich dafür, wie meine Implantate funktionieren. Und ich bin gerne bereit, von dem Besten zu berichten, was mir und meiner Familie je widerfahren ist.

 

„Es ist ein großartiges Gefühl von Unabhängigkeit, wieder Auto fahren zu können, wann immer man möchte.“

Es gibt für mich so viele neue Klänge, auf die ich viele Jahre lang hatte verzichten müssen. Ich kann jetzt die Uhr im Haus ticken hören. Manchmal schaue ich sogar noch einmal nach, ob das wirklich das ist, was ich höre! Und auch wenn es anderen merkwürdig vorkommen mag: Ich kann sogar meinen Mops im Nebenzimmer schnarchen hören und finde es so großartig, dass ich das wieder kann! Musik kann ich wieder in vollen Zügen genießen, weil ich sie so fantastisch hören kann. Tatsächlich habe ich mir diese Woche eine Geige besorgt und mir vorgenommen, Geige spielen zu lernen, zumindest für mich selbst. Das ist immer ein großer Traum von mir gewesen. Als ich mir das Instrument gestern Abend unters Kinn schob, war das, als ob sich mir eine völlig neue Welt eröffnen würde.

Im vergangenen Oktober konnte ich zum ersten Mal wieder alleine Auto fahren und meinen Sohn und seine Familie im Pocono-Gebirge besuchen. Es ist ein großartiges Gefühl von Unabhängigkeit, wieder fahren zu können, wann immer man möchte. Ich achte immer noch peinlich genau auf den Verkehr um mich herum, was heutzutage auch sicherlich nötig ist. Ich kann auch wieder mit meiner Familie telefonieren, was schon eine ganze Reihe von Jahren nicht mehr möglich war.

 

„Ich suche wieder das Gespräch mit meiner Familie und meinen Freunden und habe das Gefühl, wieder ins Leben zurückgekehrt zu sein.“

Von meinem Platz in der Kirche aus kann ich den Pfarrer am Sonntagmorgen wieder zu 100 % hören mit meinem Implantat. Die Predigt und die Klänge vom Klavier und der Orgel geben mir so unendlich viel. Was für ein Segen, dass ich das nun alles wieder hören kann! Ich bin eigentlich immer ein aufgeschlossener Mensch gewesen, war gesellig, reise- und unternehmungslustig. Mein Hörverlust hat das verhindert. Jetzt, mit den Cochleaimplantaten, genieße ich diese vielgeliebten Bereiche meines Lebens wieder in vollen Zügen. Ich suche wieder das Gespräch mit meiner Familie und meinen Freunden, wenn ich sie treffe, und habe das Gefühl, wieder ins Leben zurückgekehrt zu sein.

Mein Leben ist jetzt viel schöner! Ich bin fest davon überzeugt, dass, wenn jemand aktiv am Leben teilhaben will, ein Implantat der Schlüssel zur Lebensfreude ist, ganz gleich, ob man jung oder alt ist. Die Zeit, die man dafür investieren muss, ist die Sache wert. Ich würde jeden ermutigen, die „Sache anzugehen“, wenn Cochleaimplantate für ihn eine medizinische Option sind. Mit ihnen kann man ALLES hören, was es auf der Welt gibt! Ich habe mit mehreren Menschen darüber gesprochen, wie gut meine Cochleaimplantate sind. Alle, die mich kennen, wissen, wie sehr sich mein Hör- und Sprachvermögen verbessert hat. Ich möchte MED-EL dafür danken, dass sie mir den Klang zurückgegeben und mein Leben so viel schöner gemacht haben.

Danke Barbara!

 

Kommt Ihnen diese Geschichte irgendwie bekannt vor? Leiden Sie oder jemand, den Sie kennen, an Hörverlust, und möchten Sie mehr über mögliche Optionen erfahren? Dann nehmen Sie noch heute Kontakt zu einem MED-EL-Vertreter auf.

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