Gastartikel

Mein Weg zur VIBRANT SOUNDBRIDGE: Abwägen der Alternativen

Gestatten: Das ist Silke, die mit Ihrem Mann und Ihrem 14-jährigen Sohn in Düsseldorf lebt. Silke liest gern englische Bücher, ist Sporttaucherin und liebt es, zu verreisen. Mit ihrem Gehörverlust lebt sie seit mehr als 20 Jahren. In einer zweiteiligen Serie möchten wir Silke auf ihrer Reise durch die Welt des Hörens begleiten. Sie erzählt darin, wie der Hörverlust bei ihr immer weiter fortgeschritten ist, welche Optionen sie geprüft und wie sie zwanzig Jahre später von dem Mittelohrimplantat VIBRANT SOUNDBRIDGE erfahren hat.

 

Wie mir der Hörverlust bewusst wurde

Dass etwas mit meinem Gehör nicht stimmt, habe ich zum ersten Mal vor mehr als zwanzig Jahren festgestellt. Nach einem Konzertbesuch hatte ich ständig ein hochtönendes Geräusch im Ohr, das außer mir keiner zu hören schien. Ich ging zu einem HNO-Arzt, der mir sagte, dass das ein Tinnitus sei. Drei Wochen lang ertrug ich „HAES-Infusionen“, ohne dass sich in Bezug auf den Tinnitus irgendetwas änderte. Zu dem Zeitpunkt war mir nicht bewusst, dass ich tatsächlich immer schlechter hörte.

Im Laufe der nächsten 15 Jahre wurde der Hörverlust immer schlimmer und begann mein Leben auf ganz unterschiedliche Weise zu beeinträchtigen. Um richtig zu hören, musste ich die Lautstärke am Fernsehen oder Radio nach und nach immer höher stellen. Treffen mit Freunden wurden anstrengend, weil ich nicht allen Gesprächen folgen konnte und mich immer stärker konzentrieren musste. An diesem Punkt suchte ich einen weiteren HNO-Arzt auf, der mir erklärte, dass – Überraschung! – mein Gehör nicht so gut sei, wie es sein sollte. Er wollte mich deshalb auf Otosklerose testen lassen. Nach mehreren Tests in einer HNO-Klinik erklärte mir die Chefärztin, dass sich die Diagnose der Otosklerose bestätigt habe. Ein chirurgischer Eingriff sei aber zu diesem Zeitpunkt nicht nötig, weil mein Gehör noch „zu gut“ sei. Wenn ich wollte, könnte ich eine normale Hörhilfe ausprobieren. Das tat ich dann etwa drei Monate lang. Es folgten zahlreiche ergebnislose Besuche bei einem Audiologen, und die Hörhilfen funktionierten bei mir überhaupt nicht. Ich war genervt, erschöpft und konnte keine Verbesserung erkennen – oder vielmehr hören. Danach war ich so frustriert, dass ich mir dachte: „Okay, ich muss wohl einfach damit leben, dass ich weniger höre als andere.“

 

Auf der Suche nach einer Lösung

Im letzten Jahr wurde mir klar, dass mein Gehör wieder schlechter geworden war. Manchmal fühlte ich mich regelrecht ausgeschlossen.  Das wurde mir so richtig bewusst, als in der Firma, wo ich arbeite, unser Vorstandsvorsitzender eine Rede hielt und die Mikrofonanlage ausfiel.  Ich bemerkte, dass ich nicht wirklich verstehen konnte, was er sagte, dass aber alle anderen offensichtlich kein Problem damit hatten.

Trotzdem hatte ich keine Lust auf weitere ergebnislose Tests, so wie vor 5 Jahren. Daher habe ich nicht sofort etwas unternommen.  Dann hatte ich im März letzten Jahres eine wirklich schwere Erkältung, während mein HNO-Arzt im Urlaub war. Es wurde immer schlimmer, und so suchte ich im Internet nach einem neuen HNO-Arzt. Bei der Untersuchung hatte ich extreme Schwierigkeiten, seine Fragen zu verstehen. Der Arzt war überrascht, da er gerade meine Ohren untersucht hatte, und sagte, dass diese Hörschwierigkeiten nicht mit der Erkältung zusammenhängen könnten. Daraufhin erzählte ich ihm von den ganzen Tests, die ich vor einigen Jahren über mich hatte ergehen lassen. Ich sagte ihm, wie frustriert ich sei und dass ich Gesprächen oft nicht folgen könne.

Der Arzt empfahl mir dringend, für weitere Tests eine Klinik in Essen aufzusuchen, die auf Gehör-OPs spezialisiert sei. Er erklärte mir, dass wir unbedingt etwas unternehmen müssten, da das Ohr seine Fähigkeit zu hören ganz verlieren kann, wenn es nicht genügend Input bekommt. Das hatte mir bislang niemand gesagt! Er verstand meine Ablehnung gegenüber weiteren Tests, ließ aber nicht locker, um mich doch noch von ihrer Notwendigkeit zu überzeugen. Er vereinbarte sogar einen Termin für mich bei einem Spezialisten in der Essener Klinik.

 

Der Entschluss zu einem ersten Eingriff

Nach den Tests in der Essener Klinik erklärte mir mein neuer Facharzt, dass eine OP nötig sei, damit man in das Ohr schauen und herausfinden könne, was die beste Lösung sei. Außerdem erwähnte er eine weitere mögliche Option – VIBRANT SOUNDBRIDGE. Dies sei eine Möglichkeit in ein paar Jahren, wenn die erste oder zweite Mittelohr-OP nichts bringen und mein Gehör sich weiterhin verschlechtern würde.

Auf dem Nachhauseweg dachte ich darüber nach, ob ich in diese OP einwilligen sollte, um Einblick in das Innere meines Ohrs zu bekommen. Ich erinnerte mich an all die Hörsituationen, in denen ich mich unwohl gefühlt hatte. Ohne mich stark zu konzentrieren und von den Lippen abzulesen, konnte ich einem normalen Gespräch nicht mehr folgen. Ich begann mich zu fragen, wie es wohl wäre, wieder „normal“ zu hören. Ich besprach das Ganze mit meinem Mann, und wir beschlossen, dass ich den ersten Eingriff vornehmen lassen sollte.

Die OP verlief gut, hatte aber nicht ganz den gewünschten Effekt. Obwohl der Chirurg Incus und Stapes wie geplant mobilisieren konnte, hatte sich mein Gehör nach 5 Monaten nicht in dem Maße verbessert, wie er es erwartet hatte.

 

VIBRANT SOUNDBRIDGE als beste Lösung

Der Spezialist wollte dann eine zweite OP durchführen, eine Stapedektomie, also einen chirurgischen Eingriff im Mittelohr. Dabei sollte ein Stapes-Implantat aus Titan eingesetzt werden. Er war zuversichtlich, dass dieser zweite Eingriff mir für die nächsten paar Jahre ein besseres Gehör verschaffen würde.

Eine Woche vor dem zweiten Eingriff wurden ein paar abschließende Hörtests durchgeführt. Die Ergebnisse ließen meinen Arzt völlig ratlos zurück. Er ließ alle Tests noch einmal wiederholen. Nachdem er auch diese Ergebnisse durchgesehen hatte, erklärte er mir, dass die geplante Stapedektomie nicht den gewünschten Effekt haben würde. Er hatte festgestellt, dass der Grund für mein schlechtes Hörvermögen nach der ersten OP auf eine kombinierte Erkrankung des Innen- und des Mittelohrs zurückzuführen war, was im Widerspruch zu seiner ersten Diagnose stand. Er sagte mir, dass der Hörverlust weiter fortschreiten und zu Taubheit führen würde. Mir verschlug es eine Minute lang die Sprache. Dann fragte ich, ob man etwas dagegen tun könne. Da erzählte er mir noch einmal sehr ausführlich vom VIBRANT SOUNDBRIDGE-Implantat und wie es mein Hörvermögen steigern könnte.

Ich hatte noch meine Zweifel gegenüber der VIBRANT SOUNDBRIDGE, aber andererseits: Hatte ich denn überhaupt eine andere Wahl? Sollte ich vielleicht nichts tun und langsam taub werden? Oder das Risiko eingehen und hoffen, dass es gutgeht? Mein Arzt informierte mich über den Eingriff selbst und zeigte mir auch, wie sich mein Gehör mit SOUNDBRIDGE verbessern würde. Und wieder verschlug es mir die Sprache, aber dieses Mal nicht vor Angst, sondern vor Freude.

 

Der Tag der Entscheidung

Mein Mann und mein Sohn waren in dieser Zeit eine große Stütze für mich. Während der 6 Monate zwischen dem ersten und dem zweiten Eingriff haben sie mich immer wieder aufgebaut. Mit meinem Mann sprach ich sehr viel über das Für und Wider. Er war immer so positiv und erinnerte mich daran, was ich dann wieder würde hören und tun können.

Mein größter Vorbehalt gegenüber der Stapedektomie war, dass ich dann nicht mehr hätte Tauchen gehen dürfen. Die Meinungen, ob man nach einer Stapedektomie noch tauchen kann, gehen auseinander. Das war eine der ersten Fragen, die ich meinem Arzt stellte, als er die VIBRANT SOUNDBRIDGE als Alternative ins Spiel brachte. Als ich erfuhr, dass Sporttauchen mit der VIBRANT SOUNDBRIDGE überhaupt kein Problem ist, war das für mich ein entscheidender Pluspunkt. So bestellte der Chirurg also ein VIBRANT SOUNDBRIDGE-Implantat und glücklicherweise kam es so schnell, dass ich den Termin für meine zweite OP halten konnte, die daraufhin im November 2016 stattfand.

 

Das war der erste Teil. Danke Silke!

 

Lassen Sie sich den nächsten Beitrag keinesfalls entgehen, wenn wir an Silkes Erfahrungen nach der OP teilhaben und wie sich ihr Hörvermögen mit der VIBRANT SOUNDBRIDGE verbesserte.

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